Wer sich einmal etwas ganz Besonderes auf seiner Südamerikareise gönnen will, der sollte in der chilenischen Hafenstadt Valparaiso in einen Oberleitungsbus oder Trolleybus steigen. Diese Gefährte, die in vielen europäischen Stadtbildern längst verschwunden sind, fahren in Chile fast unverändert seit dem Jahr 1945. Damit gehören die Oberleitungsomnibusse, Obus, O-Bus oder trolebuses wie sie im einheimischen Sprachgebrauch genannt werden zu den ältesten noch betriebenen Gefährten dieser aussterbenden Technikspezie.

Oberleitungsbus-Betriebe in vielen Ländern noch intakt

So ganz von der Bildfläche verschwunden sind die Oberleitungsbusse in vielen Ländern, vor allem in Osteuropa und Asien, aber noch nicht. In mehr als 45 Staaten tun die schwerfälligen Busse noch ihren Dienst, und wie man hört werden es wieder mehr, denn in Äthiopien sollen die Gefährte demnächst wieder das Strassenbild zieren. Wer in den ältesten Trolleybussen der Welt fahren will, der nimmt jedoch am besten die Nummer 821, die zu den ältesten Linien gehört.

Seit etwas mehr als 70 Jahren kreuzen die Busse gemächlich im immer dichter und schneller werdenden Verkehr durch die Strassen der Hafenstadt am Pazifischen Ozean. Sie tragen auch mit dazu bei, dass Valparaiso zum Weltkulturerbe der Unesco gehört. Die kurze Strecke, die der Oberleitungsomnibus zurücklegt, ist schon in knapp einer halben Stunde geschafft – einfach wohlgemerkt. Dabei geht es durch die Avenida Argentina zur Avenida Aduana mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit von knapp 30 Kilometern pro Stunde.
56 Fahrer arbeiten in drei Schichten, davon sind zwei Frauen. So eine Fahrt kostet mal knapp einen halben US-Dollar. Eine Fahrt im öffentlichen Personennahverkehr mit einer gleislosen Bahn solltet ihr euch schon einmal auf einer Chile Reise gönnen. Ist preiswert und hat Flair. Echte amerikanische Pullmann Standart und auch Schweizer Modelle schauckeln euch durch die sehenswerte Stadt.