Auswandern Rentner: Bestes Auswandererland 2015 – Ecuador in Südamerika
Schenkt man der Meinung des amerikanischen Fachmagazins InternationalLiving.com Glauben, dann ist Ecuador im Jahr 2015 das beliebteste Auswandererland. Zumindest aus der Sicht der Amerikaner. In gerade veröffentlichen Auswanderer Index Annual Global Retirement Index, der jetzt im 24. Jahr in Folge herausgegeben wurde, werden die Vorteile der besten Länder zum Auswandern untersucht. Aber auch die Nachteile lassen sich aus den detaillierten Angaben erkennen – wenn man denn danach sucht.
Besten Auswandererländer rund um den Globus
Die Beurteilung der Länder erfolgt nach einem komplexen Schema, bei dem Daten zum Klima, der Infrastruktur, Gesundheitswesen, Lebenshaltungskosten und vieles mehr erfasst und ausgewertet werden. Mit Abstand das beste Ergebnis erreichte in diesem Jahr das südamerikanische Land Ecuador. Ob die Analyse wirklich neutral ist mag bezweifelt werden. Denn erst kürzlich hat die ständig unter finanziellem Druck stehende Regierung von , Rafael Correa, angekündigt in den sensiblen Nationalpark Parque Yasuní, in dem eine Reihe von isolierten Ureinwohnern leben, Erdöl fördern zu lassen. Er tut das, obwohl 92,7 % seiner Landsleute gegen die Ausbeutung der Erdölfelder in der Region sind. Das scheint eher eine Diktatur als ein sozial gefestigtes Regierungssystem auf demokratischer Basis. Nun ist allerdings bekannt, dass gerade eine gut betuchte Mittelschicht aus Nordamerika sich gern in der Region um das klimatische sehr angenehme Cuenca angesiedelt hat. Diesen und anderen Immigranten mit einem dicken Geldbeutel wird kein Stein in den Weg gelegt. Sie interessiert auch weit weniger, dass sie in einer Scheindemokratie leben, in der jede Opposition gegen Correa mit Gewalt von der Polizei unterdrückt wird.
Correa, ein bizarrer politischer Zeitgenosse, der sich selbst narzisstisch als Sozialist des 21. Jahrhunderts bezeichnet, unterdrückt Arbeiterbewegungen rigoros. Wer dieses ignoriert, kann mit solchen Top-Werten als Auswandererland Nummer 1 aufwarten. Auswandern leicht gemacht.
Auswandererland Nummer 1 für Rentner
Das amerikanische Auswanderermagazin zeigt indessen lieber die billigen Immobilienpreise auf. In dieser Kategorie, wie auch in der Sparte Klima konnte es kein Land mit Ecuador aufnehmen. Dass in Ecuador trotz des günstigen Klimas möglicherweise mit der Ausbeutung der drei geplanten Erdölfelder im Amazonas eines der grössten Artensterben in der jüngeren Erdgeschichte in Gang gesetzt werden kann, bleibt unbeachtet. Das Magazin hingegen bezeichnet Ecuador in seiner Einfältigkeit als schönes, freundliches und billiges Land mit einem perfekten Klima.
Vorteile bei der Einwanderung in Ecuador für Rentner
Ecuador lockt reiche Einwanderungswillige aus Europa und Nordamerika mit zahlreichen Vorteilen ins Land. Wer die 65 überschritten hat, der kommt beim Auswandern in den Genuss zahlreicher kostenloser medizinischer Behandlungen. Dazu sind verschiedene Medikamente kostenlos oder stark reduziert. Rentner zahlen im öffentlichen Transportwesen nur den halben Preis. Auch der Eintritt ins Kino, zu Sportveranstaltungen und anderen Events ist verbilligt. Selbst die Telefonkosten sind gratis und die eine Ust-Steuer müssen gut bestückte Rentner aus dem Ausland ebenfalls nicht zahlen. Das erscheint genauso unschlüssig, wie wenn Ronaldo oder Madonna in ein Restaurant gehen und dort nicht die Rechnung begleichen müssen. Nur mit dem Unterschied, dass der Wirt mit den beiden noch Werbung machen kann.
Lebenshaltungskosten Ecuador – auswandern
Richtig ist, dass Ecuador ein billiges Land ist. Die Lebenshaltungskosten sind nicht mit einem mitteleuropäischen Standard vergleichbar.
Ein paar Durchschnittspreise laut de.costtotravel.com
Typische Mahlzeit (Pro Person) 3.75 USD (~3.75 USD)
Fast Food (McDonalds/KFC) (Pro Person) 5 USD (~5 USD)
- Ei (12 Eier) 1.85 USD
- Reis (1 Kg) 1.56 USD
- Kartoffeln (1 Kg) 1 USD
- Tomaten (1 Kg) 1.57 USD
- Milch (Pro Liter) 1.3 USD
- Coca/Pepsi (0.33 Liter-Flasche) 0.7 USD
- Zigaretten (Pro Packung) 3.5 USD
- Strom (Pro 1 kW/Stunde) 0.15 USD
Auswanderer finden in Ecuador gut bestückte Supermarktketten, die mit zahlreicher Importware gefüllt sind. Doch bei Weitem nicht alle Ecuadorianer haben die Möglichkeit in diesen Konsumtempeln einzukaufen. Im Welthunger Index aus dem Jahre 2013 liegt Ecuador ziemlich weit vorne. Nahezu ein Drittel der Bevölkerung darbt laut dem Indxmundi unter der Armutsgrenze dahin. Schöne Aussichten, um seinen Lebensabend zu verbringen.
Die drei Affen sind ja bekannt. Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. Hauptsache mir gehts gut.
Hallo Martin,
mit vielem hast du sicher Recht,aber ich habe ebenfalls einen Reiseblogg, in dem ich Ecuador und den Präsidenten positiv bewerte.
Ich bin 60 Jahre alt und reise seit 4 Monaten durch Südamerika und habe nach Buenos Aires zuerst Ecuador besucht, dann Chile + Argentinien ,und Uruguay steht noch aus( war aber schon mal dort.)
Ich bin auf deinen Blogg gestoßen, weil ich mit dem Bus nach Rio Fahren möchte- Google.
Macchu Picchu brauch ich auch nicht!Für mich war Ecuador am interessantesten und im Preis /Leistungs Verhältnis am besten. Klar, dass Rentner das nutzen. immerhin hat der Präsident einiges für seine Leute getan- ich war bei seiner wöchentlichen Präsentation in Quito im Nov.2015.
Warten wir ab, was mit dem Erdöl passieren wird.
Im übrigen finde ich kritische Darstellungen gut, auch wenn sich ein wenig Sarkasmus dahinter verbirgt.
ja , man muss heute schon etwas direkter werden, sonst hört keiner zu oder macht sich Gedanken… Bequem sein ist viel einfacher. Aber wie immer gilt: des einen Freud, des anderen Leid,, auch so manche Massenmpord-Diktator hat seine Anhänger… alle behaupten auf jeden Fall, dass sie was für ihre Leute getan hätten,,, fragt sich nur was.
und wo ist es besser mit Regierungen? mit Verarmung? sagen Sie mir nicht Europa oder USA! Besserwisser sollten sich auch besser informieren..
Ich wohne lieber in Ecuador, als in Deutschland unter Merkel. Keine GEZ, keine
„Drangsalierung“ von Behörden, „Staatsüberwachung“, Telefon / Handy / Computer-
Ausspähung mit neuem Gesetz vom 23.Juni 2017…“Nein Danke“…
Weiter braucht man nicht zu berichten, die Nachrichten „Warum“ sind voll davon!“
Im übrigen tat Präsident Correa und auch sein Nachfolger Lenin Moreno sehr viel
für die Menschen hier im Land. Da könnte sich Deutschlands Regierung „eine Scheibe
von abschneiden“….Und das die Regierung unter diesen Staatschefs „ein „sozial
gefestigtes Regierungssystem“ hat, ist völlig ok. Auf venezulanische Verhältnisse
wie auch in manch anderen Südamerika-Ländern, da kann und darf ich „dankend drauf
verzichten“…
da will euch mal wieder einer die Säcke voll machen.,.Achtung mit Ecuador… http://www.elcomercio.com/datos/ecuador-lista-paises-corruptos-transparencia.html Zusammen mit Argentinien liegt Ecuador beim Korruption und Transparent Index auf dem sagenhaften Platz 106 von 176 geprüften Ländern. Danach kommt nur noch Venezuela, Afrika und Asien. Viel Spass Besser nach Chile oder Uruguay, die beiden transparentesten Länder in Lateinamerika,, Viel in Google gesucht sind die Begriffe – „Einwanderungsreise Uruguay“
Hallo Petra !
Dein Kommentar liegt zwar schon weit zurück , würde dich aber gern kennenlernen , vielleicht hilft der Zufall?!
Bin ab November 2016 wieder in Uy und hätte gern von deinen Eindrücken , die du in Ecuador gemacht hast , mehr erfahren . Meine E Mail Dresse : oebster@t-online.de
Martin wird es mir gestatten diese hier anzugeben – so hoffe ich ?!
HG von Enzian
ja gestattet er,, der Martin
hallo–werde im Feb.2017 wieder nach ecuador zurueckkehren….6 Monate Europa reicht mir wieder.
Ich habe vieles aehnlich , jedoch auch uneterschiedlich erlebt.
vgr.Hannes
Hi ich würde gerne mehr von ecuador Efahren mein mail ist
Viele grüsse
Fernando Sesen
Hallo, finde ich gut und mutig, kritische Berichterstattung. Ja, ich finde das auch schade, dass die realen Zustände für die Gesamtheit im Land dann doch meist eher wenige interessieren. Ich habe den expats Bericht gelesen, und darin steht Ecuador ja extrem gut da. Nur – wie soll es mir gut gehen, wenn es so vielen anderen schlecht geht? Und: @ivy nein, ich finde da ist ein gewaltiger Unterschied, ob jemand a) sich keine zwei Urlaube im Jahr leisten kann (die meisten Länder in Europa) b) unter Bildungsarmut und Gewalt leidet (vermehrt in den armen Schichten der USA) oder c) fast verhungert (!). DAS ist ein Unterschied, und das hat nichts mit Besserwisserei zu tun. Vielen Dank, Martin, für deinen kritischen Bericht. Ich lebe auch in einem Ausland, das angeblich „so toll“ sein soll, und es ist gesellschaftspolitisch (trotz hohem Wohlstand) einfach nur schlimm. Ich finde es wird Zeit für ehrliche (positive und negative) Bestandsaufnahmen und Berichte von Ländern, Städten und Regierungen etc. Vielleicht ein großer Vorteil der digitalen Globalisierung. Lieber Gruß
Hallo Martin, ganz interessant, was du so schreibst.
Aber ich glaube Ecuador etwas besser zu kennen (lebe seit 22 Jahren dort).
Sozialismus und Pressefreiheit (rechte Zeitungen und TV) passen halt nicht ganz zusammen. Und was soll das mit dem Nationalpark. Fast die hälfte Ecuadors ist in Nationalparks eingeteilt. Die 92 % die gegen die Ausbeutung sind (die Zahl ist viel zu hoch gegriffen, weil es 50 % der Bevölkerung total egal ist und die andere Sorgen haben). Und der Rest sind Leute, die wir vielleicht Mittelschicht nennen könnten und da sind viele dagegen, aber mehr fürs Benzin (eine Gallone kostet 1,30 Euro) würden sie nicht bezahlen.
Es ist ein tolles Land und hat sich seit Correa an die Macht kam speziell für die Armen total verbessert. Ecuador hat einen der höchsten Mindestlöhne Südamerikas und die Rechte für die Arbeiter lassen sich auch sehen. Dazu ist es eines der sichersten Länder der Region.
Verstehe voll, dass immer mehr Pensionisten dahin ziehen.
der Bericht ist schon etwas älter, dennoch ich mag keine Huldigungen und schon gar kein Gewäsch…. Ich picke nur einen Punkt aus deinem Kommentar… Mindestlohn… http://www.notiactual.com/comparativas-salarios/.. Ecuador , gerade mal in der MItte. ganz mies auch die Position des Human development Index http://www.elcomercio.com/actualidad/pnud-ecuador-pobreza-desarrollo-americalatina.html Da liegen Uruguay, Chile, Brasilien, Argentinien und Panama plus CR davor..einige mit weitem Abstand.Laber nicht. zwar hat Ecuador eine der niedrigsten Mord und Tötungsraten in der Region, dafür aber eine der höchsten in SAchen Raub-Delikte http://www.elcomercio.com/actualidad/seguridad/ecuador-y-peru-encabezan-lista.html noch was???
Hallo Michael,
bekomme ich als Pensionär ohne weiteres eine Aufenthaltsgenehmigung ?
Welche Schularten gibt es für Kinder im Alter von 7 und 11 ?
Ich würde mich freuen von Dir zu hören.
Florian
hallo Leute würde auch gerne mein Altersrente in Ecuador verbringen FALLS MIR JEMAND ZWECKS WOHNEN AUFENTHALT HELFEN KANN danke ich im voraus
Ich spiele auch mit dem Gedanken nach Ecuador zumindest zum ausprobieren für ein Jahr zu gehen.
Wer gibt mir gute uneigennützige Tipps für den ersten Schritt dort hin
Ich spiele auch mit dem Gedanken nach Ecuador zumindest zum ausprobieren für ein Jahr zu gehen.
Wer gibt mir gute uneigennützige Tipps für den ersten Schritt dort hin
Aus einer Meldung von Spiegel-Online vom Freitag, 23.05.2014
„Ecuador hat seinem Staatskonzern Petroamazonas EP die Erlaubnis gegeben, im Nationalpark Yasuní Erdöl zu fördern… Ecuadors Staatschef Rafael Correa wollte ursprünglich auf das Erdöl verzichten, wenn die Industriestaaten im Gegenzug einen solidarischen Ausgleichsbetrag in einen Fonds einzahlten. Dadurch wäre der Ausstoß von 400 Millionen Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids verhindert worden. Der erwartete Betrag von 3,6 Milliarden Dollar kam jedoch bei Weitem nicht zusammen. Nur 336 Millionen Dollar wurden Correa zufolge zugesagt, vorwiegend von europäischen Staaten und Naturschutzorganisationen. Tatsächlich eingezahlt worden seien sogar nur 13,3 Millionen Dollar.“
Alles sehr interessant,
zuerst dachte ich: wieder so ein Drecksack, der sich aus reinen Profitgründen über den Urwald hermacht. Aber wenn vorher der Vorschlag eines Ausgleichfonds nicht durch die reichen Industrieländer auch nur annähernd aufgegriffen wird, braucht man sich über die weitere Vorgehensweise des Präsidenten nicht zu beklagen. Nicht nur im weitgehend zerstörten Europa möchte man gemütlich und günstig zum Einkaufen undzur Oma ins Grüne fahren….
Welch eine Arroganz anzunehmen, dass nur die „naturliebenden“, reichen Amerikaner und Europäer das Recht besitzen, alles abzuholzen was geht und die Bewohner der „Lehmhütten“ in Brasilien, Equador usw., sich gefälligst um den Erhalt der Natur zu kümmern haben!! Ich bin froh, dass ich jetzt 58 Jahre alt bin und mich bald dieser verlogenen, heuchelnden, widerlichen Menschheit entziehen kann.