Carmelo Flores Laura sieht zwar wie eine braun gebrannte lebende Mumie mit seinen 123 Jahren aus, aber er ist geistig noch topfit. Am 16. Juli 2013 feierte Carmelo weit abseits in den bolivianischen Hochanden einen bis dahin von Menschen noch nicht erreichten Geburtstag.

Rezept für Langlebigkeit — ältester Mensch der Erde

Zum einen lebt Carmelo in einer kargen Region auf 4 000 Metern Höhe, und zum anderen hat er sich sein ganzes Leben nur von natürlichen Produkten ernährt, die er selbst angebaut oder gejagt hat. Sein Trinkwasser stammt aus den Bächen und Rinnsalen der bolivianischen Kordilleren. Früher habe er allerdings Fuchsfleisch gegessen, doch die Tiere sind verschwunden, meint er.

ältester Mensch der Welt
Um so alt zu werden, braucht es nicht mehr als eine einfache Hütte mit einem Strohdach auf nackter Erde. Darin wohnt er seit seiner Geburt. Er selbst hat nur drei Söhne, von denen nur noch der jüngste Cecilio, 67 Jahre, lebt. Seine gesamte Nachkommenschaft beläuft sich allerdings mittlerweile auf 40 Enkel und 19 Urenkel. Die spanische Sprache kann er bis heute nicht. Er redet das Aymara, der einheimischen Andenbevölkerung. Ganz auf die modernen Errungenschaften verzichtet er allerdings auch nicht. Ab und zu setzt er eine Brille auf, da er, wie er aussagt, etwas dunkel sieht.

Etwa so sieht es in der Umgebung um Warisata aus

Gültige Geburtsurkunde vom ältesten Mann aller Zeiten laut The Associated Press

Laut dem bolivianischen Melderegister wurde der Analphabet am 16. Juli 1890 geboren. Das Meldeamt Registro Cívico del Tribunal Supremo Electoral de Bolivia teilte der The Associated Press mit, dass seine Geburtsurkunde Gültigkeit besitzt.
Wer den kleinen knochigen Mann besuchen will, muss sich nach Frasquía aufmachen. Ein Dutzend Häuser finden sich etwa zwei Stunden Fussmarsch von dem nächsten Dorf Warisata entfernt. Nach La Paz sind es etwa 80 Kilometer. Von seinem Haus aus kann man den Titicacasee im Abendrot sehen.

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