Für viele Abenteurer und Backpacker ist es ja ein Traum eine Amazonas Expediton oder ein Survivaltrip zu machen. Ohne die richtige Outdoor Bekleidung und Ausstattung sollten sich allerdings nur sehr geübte Survivalathleten in die Region wagen. Viel braucht der wahre Kenner und Könner nicht, um sich im Amazonas zurechtzufinden. Die Indigenen dort haben auch kein GPS, Kompass, wasserdichte Outdoorklamotten, Moskitoschutz etc. Doch europäische Weicheier, die nur den Pfälzer Wald oder den Schwarzwald durchwandert haben, sollten sich besser mit adäquater und professionellem Equipment und Outdoorkleidung durch den größten Regenwald der Erde machen. Schauen wir uns zuerst einmal an von was wir da überhaupt reden und welche Dimensionen euch erwarten.

Dimensionen und Grösse des Amazonas

Der Amazonas ist ja nicht nur ein Fluss, es handelt sich dabei auch um das Amazonas-Becken, in dem sich das größte zusammenhängende Regenwaldgebiet der Erde ausbreitet. Die Entfernung von der Quelle bis zur Mündung ist entsprechend der Strecke von Berlin bis Bagdad im Iran oder wie ich woanders gelesen habe, 12- bis 14-mal nacheinander die Distanz von München nach Hamburg. Insgesamt umfasst der tropische Amazonas-Regenwald ca. 15–20 mal die Fläche Deutschlands.

Viele meinen auch, dass der Amazonas-Regenwald nur in Brasilien zu finden ist. Das stimmt nicht. Zwar liegt der größte Teil des tropischen Regenwaldes in Brasilien, aber weitere 8 südamerikanische Länder (also fast alle), sind ebenfalls Anrainerstaaten und Einzugsgebiet des Amazonaszuflusses und seines Beckens. Allein in Brasilien liegt der Anteil des Tropenwaldes bei einer Größe von ganz Westeuropa. Leider täglich schrumpfend. Über die hirnlosen geldgierigen Landbarone und die Multis, die für den Raubbau des Waldes verantwortlich sind, wollen wir nicht sprechen. Doch, ich kann mir die Bemerkung nicht verkneifen, dass die brasilianischen Holzköpfe sich außer der Fußball-WM noch die Doping Olympischen Spiele an Land gezogen haben. Milliarden wurden in den Sand gesetzt für ein lächerliches 3 Wochen Event, wo nebenan jeden Tag angeblich aus Mangel an Überwachungsmöglichkeiten ganze Fußballfelder abgeholzt werden. Das nur am Rande.

Sonnenuntergang Esteros de Farrapaos y Isals de Uruguay

Sonnenuntergang

Derzeit könnt ihr bei einer Amazonas Expediton noch einiges an Flora und Fauna erleben. Mehr als 40.000 Pflanzenarten sollen dort beheimatet sein, dazu finden knapp 450 Säugetierarten ihren Lebensraum in der Region. Aber auch mehr als 320 indigene Gruppen leben dort. Einige vom Aussterben bedroht. Wer all das kennenlernen will, der muss auf viel Komfort bei der Entdeckungstour verzichten. Vergesst gute Straßen, Häuser, Fabriken oder Straßen und was ihr sonst noch so kennt.

Warum heißt der Amazonas Regenwald so und wie schützt ihr euch gegen Wasser und einiges mehr?

Amazonas Expediton und Regenwald. Das hört sich nach Wasser an. Und richtig Wasser gibt es dort und zwar zeitweise so viel, dass ihr die Hand vor Augen nicht mehr sehen könnt. Bis zu 10 000 Liter Regen gehen in manchen Regionen und zu verschiedenen Jahreszeiten dort nieder. Wenn man bedenkt, dass es in der Bundesrepublik im Schnitt gerade mal 800 Liter Niederschlag im Jahr pro Quadratmeter sind, dann bekommt ihr vielleicht mal ein Gefühl für die Wassermassen, die da heruntergehen. Solche Menge fordern auch Mensch und Material beim Amazonas Abenteuer. Zelte, die nicht mindestens eine Wassersäule von 10 000 mm haben, nehmt ihr am besten gar nicht mit. Auch wenn angeblich ein Stoff schon am 1 500 mm als wasserdicht gilt. Die Logik dahinter öffnet sich mir aber nicht. Denn wenn etwas als wasserdicht gilt, dann geht kein Wasser durch. Warum dann mehr? Ok, ihr findet das sicher raus. Das gleiche gilt natürlich auch für das Gepäck und die funktionalen Bekleidungsstücke. Bloß nicht sparen bei der Anschaffung.

Campen im südamerikanischen Dschungel

Campen im südamerikanischen Dschungel

Funktionelle Outdoor Bekleidung für die Amazonas Expediton – Moskitos!!!!!

Der Amazonas ist auch umgeben von Dschungel, teilweise ist er so dicht, dass es kein Vorankommen ohne Axt oder Machete gibt. Das heißt für euch. Eure Klamotten müssen reißfest sein. Und ein sogenannter UPF, das steht für „Ultraviolet ­Protection Factor“, sollten eure Klamotten ebenfalls haben. Am besten 50 + UV-Schutz. Damit gelten die Klamotten als effektive Sonnenschutzbekleidung. Wenn es wie gesagt pisst wie aus Eimern, kann einem schnell kalt werden. Auch in den Amazonas-Tropen. Eine Unterkühlung ist kein Spass. Feuer machen mit nassem Holz kann auch nicht jeder. Daher sollten die Klamotten leicht und schnell trocknend sein. Gut sind Mischgewebe aus 70 Prozent Polyamid und 30 Prozent Baumwolle.

Schützt euch bei eurer Amazonas Expediton nicht nur gegen Schlangen, Spinnen und Frösche (ja Frösche, die sind tödlich – zumindest einige), sondern auch gegen den gefährlichsten Killer, den Moskito. Ob Zika oder Dengue, ob Malaria, Gelbfieber oder was weiß ich wie sie alle heißen, im Amazonas-Urwald sind die Moskitos Überträger von vielen Infektionskrankheiten. Also am besten nach Tropenbekleidung suchen, die moskito- und sonnenresistent, komfortabel, atmungsaktiv, Wasser und Schmutz abweisend und feuchtigkeitsregulierend ist. Ein paar Tipps

  • leichte Safari-Weste mit vielen Taschen zum Mitnehmen von Survival Ausstattung
  • Moskitofestes Langarm-Hemd
  • Zipp Hose
  • Funktionsunterwäsche
  • Daypack oder für den Gewalttrip einen größeren Rucksack mit Qualitätsmerkmalen für die Tropen
  • Schnell trocknende Handtücher
  • Zusätzliche Sonnencreme
  • Sonnenbrille – aber ein Original
  • Keine Wertgegenstände
  • Fernglas
  • Kompass – oder ein Satellitenmodem

Wusstet ihr überhaupt das der englische Survival-Spezialist Ed Stafford als erster Mensch den kompletten Amazonas abgewandert ist. 2,5 Jahre hat er für die 6400 km benötigt. Angeblich hat er 50.000 Mückenstiche überlebt. Auch er ging nicht nackt los, obwohl ihn einige Indio-Stämme gefangen nahmen und nackt auszogen.

Schmitti im Dschungelhaus

Ich im Dschungelhaus aus Bambus im Amazonas Urwald

Die richtige Amazonas Impfung

Ihr solltet zuerst einmal für eine Amazonas Expediton alle Basisimpfungen wie Tetanus, Polio und Masern haben. Dann solltet ihr bei einem längeren Aufenthalt im Amazonas-Urwald eine Hepatitis A & B Impfung haben. Hinzu kommen Geldfieber Impfungen, Tollwut Impfung und Schutz gegen Malaria, Dengue, Zika etc. Typhus ist ebenfalls weit verbreitet. Hygiene hilft dagegen. Esst keine rohen Produkte und Achtung beim Wasserkonsum. Abkochen ist sicherer. Gesundheitliche Probleme können euch Meningokokken und Cholera bereiten. Also aufpassen und handeln nach dem Motto „be prepared!“, falls ihr eine Amazonas Expedition durchführen wollt.