Es gibt solche Chaoten, die nach einer 14-tägigen Reise zu Hause wieder angekommen sich aufführen als wären sie noch vor Ort. Selbst im tiefsten Winter brauchen sie noch zwei Wochen bis sie endlich das Strandkleid in den  Schrank hängen und die Badelatschen ausziehen.

Vor allem dreht sich alles nur um den gerade verbrachten Urlaub. „ Ach, ich war dort und dort, und hab das und das gesehen, Hach und das Hotel erst, Käthe, ich sag dir, ein Traum usw.“ Noch geiler wirds dann, wenn die Rückkehrer versuchen die dortigen landestypischen Eigenarten in ihrem Freundskreis etablieren zu wollen. Küsschen hier Küsschen da – das machen die Lackaffen aus dem Showbizz –aber in Erkenschwick, da passt dat woll nich.

Ich kenn das selbst gut, nach ein paar Jahren auf den Philippinen nahm die Eigenarten der Menschen dort unweigerlich an. So zeigen diese nicht mit einem Finger in die Richtung, sondern formen den Mund zu einem Kussmund und weisen mit einer Kopfbewegung in die Richtung, Ein JA wird mit dem Hochziehen der Augenbrauen ausgedrückt. Zu Hause in der Eckkneipe bei Dieter würden sie dich für durchgedreht erklären.

Nicht unbedingt sollte man auch jedes landestypische Gericht zu hause seinen Freunden vorsetzen. So kann das doch zuweilen etwas zu scharf sein, schlimmer ist aber der Ekeleffekt, oder haben sie schon mal Aso gegessen. Das ist gegrillter Hund.

Andere wiederum beginnen plötzlich ihr Heimatland zu hassen, eine seltsame Angewohnheit, die man nur schwer verstehen kann. Da kommt Hilde zum ersten Mal aus Malle zurück und findet ihr vormals so geliebtes Ülzen plötzlich nicht mehr lebenswert. Was hat sie bloss dazu gebracht?
Es war das Vorgauckeln einer heilen Welt in einem zweiwöchigen Urlaub, der mit der Realität ansonsten wenig zu tun hat.
Na ja wie dem auch sei, wenn denn scheee war.