Leider verläuft ein Südamerika Urlaub und hier ganz speziell eine Uruguayreise nicht immer wie man sich das so wünscht. Auch in einem einst so sonnenverwöhnten Land wie Uruguay, das wegen seines früher immer hellblauen Himmels die Farbe Celleste (hellbau) auch in die Landesfahne und im Fussballnationaltrikot aufgenommen hat, ist der Klimawandel angekommen. Es giesst und schüttet selbst mitten im Hochsommer wie aus Eimern. Dazu kommen langanhaltende teilweise heftige Gewitter. Die Folgen sind auch aus Deutschland bekannt. Doch der Regen hat auch seine positiven Seiten, wie ich euch im Folgenden zeigen werde.

Hochwasser und Evakuierungen in Uruguay im Hochsommer

Zum dem Zeitpunkt als ich den Artikel hier schreibe, ist eine kurze Ruhe vor dem nächsten Sturm angesagt. Allerdings wie schon zuvor einmal soll es wieder nur ein Tag sein bevor es weiterschüttet. In den 12 Jahren, in denen ich schon hier bin, können ich und andere sich nicht erinnern eine ähnliche Situation speziell zu dieser Jahreszeit erlebt zu haben. Sicher giesst es immer mal wieder, auch im Hochsommer, aber nach spätestens drei Tagen war der Käse gegessen. Dieses Unwetter hier hält jetzt schon seit 7 Tagen mit einem Tag Pause an. Und zuvor gab es auch schon weitere erquickende Regenfälle. Die Erde hat sich voll gesaugt und nimmt kein Wasser mehr auf. Was dann bei einer schlechten Kanalisation passiert, kann sich ja jeder vorstellen. Da es in vielen Gebieten im Landesinneren keine Erhebungen gibt, die das Wasser in eine Richtung zwingen, sammelt es sich zu riesigen Seen. Und dort wo es ablaufen kann, reisst es die Erde und teilweise die Strassen gleich mit. Ihr könnt die Ausmasse hier anhand einer Fotoserie ja einmal nachvollziehen.

Weggeschwemmte Strasse Unwetter Uruguay

Weggeschwemmte Strasse Unwetter Uruguay

 

Hochwasser Südamerika

Hochwasser Südamerika

Hochwasser Uruguay 2014

Hochwasser Uruguay 2014

Hochwasser Uruguay

Hochwasser Uruguay

Wie viel Regen fällt in Uruguay?

Laut offiziellen statistischen Messungen gingen in der kleinen Ortschaft Villa Solís de Mataojo in Lavalleja 110 mm Wasser in 24 Stunden runter. Das erscheint wenig, wenn man sich die Regenmenge in Melilla anschaut. Dort waren es an einem Tag allein nur von 9 : 00 bis 15:00 Uhr 125 mm. Zum Vergleich: Beim Elbehochwasser im August 2002 fielen innerhalb von 24 Stunden im Erzgebirge in Zinnwald-Georgenfeld 312 Millimeter. Auch in Uruguay mussten und werden in diesem Moment noch Menschen evakuiert. Man spricht von mehr als 3000 bis jetzt. Ob in Montevideo oder in Durazno, überall steht in manchen Regionen den Menschen das Wasser buchstäblich bis zum Hals. Hier eine Statistik wie viel es bis zu einem bestimmten Zeitpunkt geregnet hat. (Mit der Maus über die Karte fahren.)

Die schönen und lustigen Seiten des Hochwassers – Zeitvertreib clever

Touristen sollten bei solch einem Wetterpech nicht gleich den Kopf in den Sand stecken, sondern das Beste aus der Situation machen. Bei so einem Regen ist das Sonnenbaden aus verständlichen Gründen nicht drin. Aber es lohnt sich die Tierwelt zu beobachten. Während einer etwas schwächeren Regenperiode haben, wie ihr im Video erkennen könnt, in Rocha eine Menge Tiere die Unwetterpause zu einem kleinen Ausflug genutzt.

Ihr könnt auch shoppen gehen. Das ist zwar nicht unbedingt immer mit dem Auto drin. Aber wie ihr hier im Video seht, gibt es allerlei Alternativen. Und wer es gar nicht lassen kann seinem Sport nachzugehen, der kann das auch bei Hochwasser tun. Schaut euch an wie es geht.
Also auch bei Regen immer locker bleiben, und das Beste aus der Situation machen.

Noch ein kleiner Nachtrag, bevor ich den Artikel online stelle. Es ist Samstag 15:30 Uhr und so wie es aussieht wird es mit dem Tag Pause nicht, denn schwere Gewitterwolken nähern sich über dem Rio de la Plata.