Die beiden südamerikanischen Länder Uruguay und Chile führen die regionale Liste des Transparency International Index mit 71 bzw. 67 Punkten an. Am Schluss des Rankings hingegen finden sich Venezuela und Nicaragua die Liste mit 15 bzw. 22 Punkten wieder. Auffallend ist laut der neusten Transparenzstudie, dass Korruption und Pandemie Hand in Hand gehen.

Korruption und Covid19 Pandemie gehen zusammen

Korruption und Coronavirus-Pandemie gehen Hand in Hand, so die Schlussfolgerung der Nichtregierungsorganisation Transparency International (TI) in ihrem jährlichen Ranking, das kürzlich vorgestellt wurde. Weiter: Mehr als zwei Drittel der 180 analysierten Länder schließen ganz schlecht im Ranking ab. Laut dem Corruption Perceptions Index (CPI) sind die Länder, die von ihren Bürgern als am korruptesten wahrgenommen werden, auch diejenigen, die am schlechtesten auf das Coronavirus reagiert haben. Der Bürger kennt also seine Pappenheimer.

Gut abgeschnitten im internationalen Vergleich haben wie bisher Dänemark und Neuseeland mit jeweils 88 von maximal 100 Punkten, während der Südsudan und Somalia mit nur 12 Punkten erneut am Ende der Rangliste stehen. In Lateinamerika bzw. in Südamerika führen Uruguay und Chile die regionale Liste an.

Die Spitzenreiter sind in diesem Jahr wie kaum anders zu erwarten war: Dänemark, Neuseeland Finnland, Singapur, Schweden und die Schweiz, alle mit 85 Punkten. Die Verlierer sind, ebenfalls wie kaum anders zu erwarten war: Südsudan, Somalia, Syrien (14 Punkte), Jemen und Venezuela (15 Punkte).

Gewinner und Verlierer im Korruptionsindex: die Aufsteiger und die Absteiger

Die Highlights des Berichts sind die Länder, die in den letzten zehn Jahren die größten Fortschritte im Kampf gegen die Korruption gemacht haben, allen voran Griechenland, Myanmar und Ecuador. Die Verlierer sind: Bosnien-Herzegowina, Malawi und Libanon. Mit den Fortschritten in Sachen Korruption und Korruptionsbekämpfung wird es allerdings in Burma nach der Machtübernahme durch die Militärs bald wieder vorbei sein.

Verlierer sind unter den Großmächten die Vereinigten Staaten hervor, die ihren Absturz vertiefen. Im Verlauf der gesamten Präsidentschaft von Donald Trump ging es kontinuierlich 4 Jahre lang bergab. Mit 67 Punkten hat die USA den schlechtesten Wert seit 2012 erreicht.

Korruption in der Pandemiebekämpfung

Die mangelnde Aufsicht über das milliardenschwere Pandemie-Hilfsprogramm bereitete der NGO „ernste Sorgen“ und bedeutete nach Ansicht von TI einen „erheblichen Rückschlag“ in Bezug auf die Tradition „demokratischer Normen zur Förderung der Rechenschaftspflicht der Regierung“. Das ist bitter, denn vielen Bedürftigen werden damit notwendige Gesundheitshilfen entzogen.

Weitere leichte Gewinne verzeichnen: China gewann einen Punkt (42.) und zwei Plätze (78.);, sowie  Russland, allerdings weit dahinter mit zwei Punkte und zwei Plätze (30. und 129.).

Die Pandemie der Korruption

Die Analyse, so der Bericht, „zeigt, dass die Korruption nicht nur die gesamte gesundheitliche Reaktion auf Covid19 untergräbt, sondern auch dazu beiträgt, die demokratische Krise zu verlängern. Diese illegalen Praktiken werden auch mit „geringerer öffentlicher Gesundheitsversorgung und höheren Raten von Säuglings- und Müttersterblichkeit, Tod durch Krebs, Diabetes sowie Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen“ in Verbindung gebracht.

Die Reaktion der Regierungen auf die Pandemie zeige „riesige Risse in den Gesundheitssystemen und demokratischen Institutionen“ und offenbare, dass die Machthaber „oft eher ihre eigenen Interessen verfolgen als die der Schwächsten“, so die NGO.

Korruption in Südamerika – Uruguay der Gewinner

Wie in den vergangenen Jahren führen in Lateinamerika bzw. in Südamerika Uruguay und Chile mit 71 bzw. 67 Punkten die regionale Liste an, während Venezuela und Nicaragua mit 15 bzw. 22 Punkten die Liste schließen. Beide Länder bestechen damit die Stärkung der Aufsichtsbehörden, ein offenes und transparentes öffentliches Beschaffungswesen, die Verteidigung der Zivilgesellschaft und der Demokratie sowie das Recht auf Information, insbesondere in Haushaltsangelegenheiten, zu fördern und transparent zu offenbaren.

„Transparenz ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass öffentliche Mittel ordnungsgemäß verwendet werden und die beabsichtigten Begünstigten erreichen“, so ein Auszug aus der Analyse.

Nichts Gutes in Aussicht

Die Analyse des Korruptionsindexes  zeichnet ein „düsteres Bild“ der globalen Korruptionssituation: Die durchschnittliche Punktzahl liegt bei 43 von 100. Dabei hat rund die Hälfte der Länder in den vergangenen 10 Jahren keine Fortschritte im Kampf gegen die Korruption gemacht. Ob Bestechung Veruntreuung oder Günstlingswirtschaft, es gibt zahlreiche Möglichkeiten sich Vorteile auf Kosten anderer zu verschaffen.

 

Auszug https://www.transparency.org/en