Geheimisvolles Uruguay: Das letzte Abenteuer im unbekannten Nationalpark Parque Nacional Esteros de Farrapos
Das kleine südamerikanische Land Uruguay ist ja eher bekannt für sein exzellentes Rindfleisch und nicht gerade für seine überwältigende Naturlandschaft. Wollen wir nicht darüber reden, was es nicht in Uruguay gibt, sondern uns damit beschäftigen was es gibt. Und es gibt ne ganze Menge an geiler Natur. Man muss nur wissen wo. Klar, die Kreuzfahrer werden davon nichts mitbekommen, sie werden ausnahmslos in die Touristenhochburgen Colonia del Sacramento, Montevideo und das mondäne abgefuckte Punta del Este verfrachtet, wo sie auch schön ausgenommen werden. Von Natur wenig Spur. Wer die Natur Uruguays in seiner geballten Schönheit geniessen will, der muss nicht nur nach Cabo Polonio, sondern auch in den Nationalpark Parque Nacional Esteros de Farrapos y Islas del Rio Uruguay.
Islas del Río Uruguay nicht nur von ausländischen Touristen unentdeckt
Nur ein gutes einheimisches Tourismusunternehmen wird euch zu den Islas del Río Uruguay bringen – doch ihr werdet keins finden, daher besser selbst auf die Socken machen. Wer sich kein Auto mieten will, der fährt mit dem Bus. Es lassen sich von Montevideo gleich zwei Ziele im Nationalpark ansteuern. Einmal geht es nach Neuvo Berlin, das den Anfang von Süden her bildet, und man kann an das nördliche Ende nach San Javier fahren. Etwas komplizierter ist die zweite Variante bedingt durch die schlechten Busverbindungen. Etwa 300 km sind es von Montevideo mit einer der verschiedenen Buskompanien. 5 Stunden Fahrzeit können unter Umständen eingerechnet werden, da die Langstreckenbusse im Landesinneren auch die an den Strassen wartenden Kunden mitnehmen. Das können mal mehr und mal weniger sein.
Sonnenuntergang im Nationalpark Uruguay
Nuevo Berlin – der Ausgangspunkt
In dem kleinen Pueblo Nuevo Berlin steigt man am besten aus und geht ein paar Strassenzüge in Richtung Fluss zum Campingplatz El Sauzal. Sofern man nicht im Januar kommt oder in der Osterwoche, wird man hier auf dem tollen Gelände wenig Gäste antreffen. Mit unter ist man auch ganz allein. Über den Standard des Platzes muss man nicht reden – es ist alles da und sauber, das reicht. 5 Sterne muss man woanders suchen. Der Ort selbst ist nicht der Rede wert, obwohl er als Nuevo Mehlem, von den deutschen Auswanderern Richard und Karl Wendelstandt etwa im Jahre 1850 gegründet wurde. Ein paar Jahre später siedelten sich weitere deutsche Familien hier an, darunter auch die Familien Prantl, Dieringer, Panzl, Deichmann, Schaumann, Binnevies, Steinhart und Schulze. Keine Ahnung was aus denen geworden ist, man ist ja wegen dem Nationalpark hier und nicht auf Ahnenforschung.
Esteros de Farrapos e Islas del Río Uruguay por mlinale
Was gibts zu sehen – Flora und Fauna
Der Nationalpark besteht aus etwa 32 Inseln, die sich im Rio Uruguay in Richtung Südwesten langgezogen aneinanderreihen. Manche haben Dimensionen von 1000 ha und mehr. Nur die Einheimischen kennen die Wasserpfade. Vom Festland aus sieht man die kleinen Versorgungs- und Transportboote in irgendwelche Dickichte von Weitem eintauchen.
Glasklarer Rio Urugauy
Ein Boot ist auch das was man braucht, um einen kleinen Überblick über den Park zu bekommen. Gleich am Campingplatz lassen sich kleine Boote für Exkursionen mieten. 1000 P kostet ein mehrstündiger Trip. Je mehr Leute, desto billiger. Mehr als 6 passen allerdings nicht rein. Wer Glück hat, der wird auf eine atemberaubende Tierwelt und Flora stossen, zu der auch Spezien wie der Sarandí Blanco, Sarandí Negro, el Viraró, Curupí, Pitanga und Guayabo Blanco gehören. Auch der Aguará Guazú ist zu sehen. Schildkröten, Echsen, 104 verschiedene Vogelarten, vom Geier bis zum Chajá flattern umher, und 15 Säugetierarten vom Wasserschwein bis zum Zorro de Monte, warten darauf entdeckt zu werden. Von den Fischarten ganz zu schweigen. Der Dorado kann jederzeit gefischt werden – wenn man weiss wie es geht.
Wasserwege im Nationalpark
Süsswasser Robinson Crusoe auf einsamen Inseln – unberührtes Südamerika
Wer es auf die ganz harte Tour haben will, der lässt sich auf eine der Inseln bringen und spielt dort Süsswasser-Robinson Crusoe. Der ein oder andere Inselbewohner nimmt auch mal einen Gast auf. Einfach mal fragen. Die Insulaner leben übrigens von Bienenzucht, Jagen und dem Fischfang. Die Inseln sind allerdings nur bedingt zugänglich, da ein grosser Teil Ihres Inneren zum Teil Lagunen sind, die mal mehr und mal weniger unter Wasser stehen.
Es erwartet euch auf jeden Fall ein atemberaubende Atmosphäre. So und jetzt schiess ich mal ein paar Fotos vom Sonnenuntergang. Der ist nämlich hier der Hammer.
Die letzten freilebenden Jaguare in Uruguay
Das Thema der letzten freilebenden Jaguare in Uruguay ist heiss umstritten. Ich habe mit einem Parkwächter unterhalten und der bestätigt lebende Pumas tief im Parkinneren. Kürzlich erst wurde von Jägern( die jagen keine Pumas, das machen sie in Argentinien auf der anderen Seite des Parks) ein verendetes Exemplar gefunden. Allerdings muss man schon 20 Kilometer rein.
Leben auf dem Hausboot ist auch möglich
Hier seht ihre eine grobe Karte des Nationalpark Parque Nacional Esteros de Farrapos y Islas del Rio Uruguay.
Wer Hilfe beim Organisieren der Tour braucht, wendet sich an mich.
Hier entdeckt ihr eine Karte des Nationalparks
Schreibe einen Kommentar