Heute präsentiere ich hier mal einen Erfahrungsbericht eines Studenten, der ein halbes Jahr in Lima, der Hauptstadt von Peru, verbracht hat. Der Bericht soll anderen Studierenden Mut machen, sich auch mal auf unbekannte Länder einzulassen und noch nicht ausgetretene Pfade zu suchen.

Marcel hat nämlich genau dies getan. Er hat in Köln Medienmanagement studiert und bereits ab dem ersten Semester den von der Hochschule angebotenen Spanischkurs besucht. Nach vier Semestern endete der Kurs, aber Marcel fand seine Sprachkenntnisse nicht wirklich berauschend. Dafür hatte er sich nicht 2 Jahre lang teilweise abends um 20:00 Uhr auf die Hochschulbank gesetzt, damit er nun mit wenigen richtig guten Kenntnissen aus dem Kurs entlassen wurde. Zum Glück stand auch gerade das ins Studium integrierte Praxissemester an und natürlich lag da der Gedanke nahe, in ein spanischsprechendes Land zu gehen. Raus aus Deutschland wollte er sowieso, denn wozu hat man denn so ein Praxissemester. In Deutschland würde er noch lange genug arbeiten.

Durch eine Freundin konnte Marcel einen Praktikumsplatz in Lima bekommen. Ohne ein Vorstellungsgespräch oder ein Telefonat bekam er die Zusage und war darüber sehr erstaunt, aber auch glücklich. Aber auch ein wenig Respekt vor diesem Schritt kam ihm in den Sinn. Peru – ist das nicht ein gefährliches Land mit hoher Kriminalitätsrate? Schnell wurden die ersten Reiseführer gekauft und durchgearbeitet. Zudem wurde als Unterkunft ein kleines Hotel („Hostel Huaychulo“) im als sicher geltenden Touristenviertel gebucht. Als dann der Abflug Richtung Lima anstand, betrat Marcel mit einer Mischung aus Neugier und Furcht den Flieger.

Die Furcht hätte er sich aber sparen können. Seine Kollegen in der Internetagentur (die der Technik in Deutschland locker 3-4 Jahre hinterherhinkte) nahmen ihn sofort herzlich auf und integrierten ihn in den Freundeskreis. Da die Agentur anscheinend noch nie Praktikanten beschäftigt hatte (oder keine, die mit deutschem Arbeitstempo ihre Aufgaben erledigten), waren öfters mal Zeiten ohne praktische Aufgaben zu überwinden. Dafür waren die Wochenenden und Abende mit den Kollegen und neuen Freunden immer wieder voller Überraschungen. Tanzabende in einer traditionellen Kneipe oder ein Besuch des Oktoberfests, das in einem Zelt nachgeahmt wurde, standen immer wieder auf dem Programm.

Die sechs Monate, die anfänglich ewig erschienen, waren im Nu rum. Mit vielen neuen gewonnen Freunden und nahezu perfektem Spanisch verabschiedete sich Marcel aus Peru – einem wunderschönen Land mit liebenswerten Menschen, dass er nun sehr gut kannte und lieb gewonnen hatte. In den nächsten Jahren wurde der Kontakt mit den Freunden gehalten und der ein oder andere Besuch in Lima ließ das Herz immer wieder höher schlagen.

Fazit: Liebe Studenten, geht raus in die Welt, nicht nach Spanien, sondern nach Lateinamerika und erlebt eine tolle Zeit.