Bolivien ist einer der wenigen Binnenstaaten Südamerikas und gerade bei Backpackern und Abenteuer-Touristen ein beliebtes Reiseziel. Der Andenstaat hat einige außergewöhnliche Attraktionen und Sehenswürdigkeiten zu bieten, darunter mehrere aufregende Großstädte, den höchstgelegenen kommerziell schiffbaren See der Welt, eine unwirklich wirkende Salzwüste, enorme Höhenunterschiede und unterschiedliche klimatische Gegebenheiten und Landschaften. Man könnte fast sagen, dass man es bei Bolivien mit einem Land der Gegensätze zu tun hat. Hier sind ein paar Ziele in Bolivien, die einem klar machen sollten, warum es sich lohnt, das Land genauer anzusehen.

https://www.flickr.com/photos/11264282@N02/4891475103/

Bild: https://www.flickr.com/photos/11264282@N02/4891475103/

La Paz – Die heimliche Hauptstadt

Welches die Hauptstadt von Bolivien ist, darüber ist man sich nicht so einig. Fest steht, dass Sucre offiziell als Hauptstadt, La Paz dafür aber als offizieller Regierungssitz gilt. Beide Städte sind ohne Frage einen Besuch wert, doch La Paz hat in gewisser Weise Besonderheiten zu bieten, die man in Sucre so nicht erleben kann. Das beginnt schon mit der Lage von La Paz, die sich auf einer Höhe von 3660 Metern befindet. An die dünne Luft muss man sich erst einmal gewöhnen, doch das multikulturelle Treiben der Stadt sorgt dafür, dass man sich selbst an diese Höhe schnell gewöhnt. Viele Urlauber bezeichnen La Paz als Höhepunkt ihrer Bolivienreise, und das, obwohl die Stadt durch Kriminalität und ein (zumindest nach Einbruch der Nacht) recht düsteres Image geprägt wird. Aus kultureller Sicht wird jedenfalls einiges geboten in den steilen Straßen der heimlichen Hauptstadt von Bolivien.

Die Yungas mit der tödlichsten Straße der Welt

In Brasilien besteht nicht alles nur aus hohen Gletschern und dampfendem Regenwald. Es gibt eine Übergangszone zwischen den Gipfeln der Anden und dem Amazonasgebiet, die Yungas genannt werden. Hierbei handelt es sich um zwei langgezogene Täler, die sich parallel zur Cordillera Real erstrecken. Für Abenteurer ist dies eine Gegend, die unbedingt erkundet werden sollte. Besonders berüchtigt ist die so genannte Straße des Todes (Carretera de la Muerte), die den Ort Coroico mit La Paz verbindet und aufgrund ihrer enormen Höhenunterschiede als „gefährlichste Straße der Welt“ bezeichnet wird. Geführte Touren mit dem Mountainbike sind trotz ihres riskanten Titels enorm beliebt. Wer es beschaulicher mag, kann in Coroico die warmen Temperaturen und den tollen Ausblick auf die Täler genießen.

Der Titicacasee für Trinkfreudige und Naturliebhaber

Es ist der weltweit höchstgelegene, kommerziell schiffbare See, den man auf der ganzen Welt findet: der Titicacasee. Es scheint eine gewisse Magie von dem See auszugehen, der auf einer Höhe von 3808 Metern zwischen Bolivien und Peru liegt und zahlreiche Inseln, pittoreske Dörfer am Ufer und einen Ausblick auf die Gipfel der Cordillera Real zu bieten hat. Für Partytiere ist die touristische Hochburg Copacabana (ja, so heißt der Ort wirklich) mit Sicherheit das Highlight. Alle anderen genießen die Natur, zum Beispiel an der beliebten Isla del Sol, die fabelhafte Wandermöglichkeiten und ihren Besuchern natürlich jede Menge Sonne bietet.

https://www.flickr.com/photos/emmanueldyan/4287614354/

Bild: https://www.flickr.com/photos/emmanueldyan/4287614354/

Die Salzwüste „Salar de Uyuni“

Dies ist ein Naturschauspiel, das man in dieser Form nirgends auf der Welt erleben wird. Beim Salar de Uyuni handelt es sich um die größte Salzwüste der Welt, die sich vor mehr als 10.000 Jahren gebildet haben soll, als der Paläosee Tauca austrocknete und eine enorme Salzkruste dabei hinterließ. Was genau hier vor vielen tausend Jahren langsam geschah, ist heute schwer nachzuvollziehen, doch Tatsache ist, dass der Salar jedes Jahr unzählige Menschen anzieht, die sich das unwirkliche Spektakel selber ansehen möchten. Zwischen Dezember und März wird die Ebene überflutet, für diese Zeit lohnt sich ein Besuch also nur bedingt, weil man die Ebene nur beschränkt betreten darf. Für den Rest des Jahres sollte man an einer der geführten Touren teilnehmen, die in vielen Fällen mehrere Tage dauern und ein wahrlich einzigartiges Erlebnis darstellen.

https://www.flickr.com/photos/pedrosz/2086104060/

Bild: https://www.flickr.com/photos/pedrosz/2086104060/

Dies sind nur ein paar Beispiele dafür, warum sich Bolivien (trotz fehlender Küste) als Ziel in Südamerika in jedem Fall lohnt. Mit Fluggesellschaften wie Condor fliegt man von Deutschland aus bis Brasilien und von dort aus mit einem Anschlussflug weiter bis La Paz oder Sucre, wenn man sich nicht sowieso dazu entschließt, mit dem Bus oder Wagen durch Südamerika zu reisen. ,ob man alpinistische Aktivitäten (die in Südamerika natürlich andinistisch genannt werden) liebt oder es vorzieht, die einzigartigen Großstädte zu erkunden, Bolivien ist ein unglaubliches vielfältiges und gegensätzliches Land mit den steilen Gipfeln der Anden auf der einen und den Regenwäldern des Amazonas auf der anderen Seite.