900 Quadratmeter: Der älteste und grösste Klo der Welt in Südamerika

Wer sich einmal die grösste Toilette der Welt ansehen will, der muss nach Argentinien in das Departement von La Rioja. Dort haben Forscher nun eine 240 Millionen Jahre alte Gemeinschaftstoilette entdeckt, die alles bisherige auf diesem Gebiet in den Schatten stellt. Nicht nur sind es die enormen Ausmasse der verschiedenen 900 Quadratmeter grossen Parzellen, die beeindrucken, es sind auch die gewaltigen versteinerten prähistorischen Exkremente, die begeistern – zumindestens die Forscher.

Archäologen begeistert von Dinosaurierkot des Dinodontosaurus

Für die Wissenschaftler um den Paläontologen Lucas Fiorelli von der örtlichen a Rioja del Consejo Nacional de Investigaciones Científicas y Técnicas (CRILAR-CONICET) sind die Übeltäter schnell ausgemacht, denn nur eine Art konnte in der Zeit für solche Auswürfe in Frage kommen. Die Dinodontosaurier haben sich in den öffentlichen Toiletten regelmässig ihrer Notdurft gewidmet. Davon zeugen die grosse Anzahl von im Schnitt 94 Stinkern pro Quadratmeter. Die Tiere waren schon damals auf Reinlichkeit bedacht. Dort wo geschissen wird, wird nicht gegessen, sagt ein altes Sprichwort. Somit wurde die Ausbreitung von Parasiten unterbunden.Und es scheint, dass die Herdentiere ziemlich lange an einem Ort verweilten, bevor sie weiterzogen.

Dinodontosaurus Wikipedia

Die grösste öffentliche Toilette eine Verteidigungsanlage

Doch das immense Scheisshaus hatte auch noch einen anderen Sinn und der war nicht weniger praktisch. Wo eine grosse Toilettenanlage steht, dort sind auch viele der gleichen Spezie versammelt. Das wirkt einschüchternd auf eventuelle Jäger. Und die gab es. Der Vorgänger unseres bekannten Nashorns hatte mit dem 8 m grossen Luperosuchus einen natürlichen Feind zu fürchten. Die Knödel sind etwa 40 cm dick und wiegen mehrere Kilo.

Luperosuchus Wikipedia

Lage der grössten öffentlichen Toilettenanlage der Welt

Zu finden ist der Klo bei der kleinen argentinischen Gemeinde Chañar, die über die Routa 38 angefahren werden kann. Seinen Namen verdankt der Ort den zahlreichen chañar (Geoffroea decorticans) Bäumen mit ihren wohlschmeckenden Früchten.