Es geht auch anders, ganz anders sogar, wie man an dem uneigennützigen Handeln der 10 mexikanischen Rockerbräuten „Las Guerreras“ erkennen kann. Las Guerreras bedeutet so viel wie „Kriegerinnen“, doch mit Krieg und Gewalt haben die Rockerinnen nichts am Hut. Im Gegenteil die eigensinnigen Frauen auf ihren dicken, ganz in rosa bemalten Maschinen, helfen den Ärmsten der Armen in der von Gewalt so heimgesuchten mexikanischen Stadt Juarez.

Wenn es irgendwo auf der Welt zu Bandenkriegen mit tödlichen Ausgängen kommt, dann können die Menschen in Ciudad Juarez nur müde darüber lächeln. Bei ihnen ist die Saat der Gewalt allgegenwärtig. Im Jahr 2008 gab es in der Stadt 6 700 Todesopfer allein durch Gewalteinflüsse.

Die Rockerinnen widmen sich auf ihren Bikes den Drogensüchtigen, Alten, Bedürftigen und Arbeitslosen. Viele von ihnen kommen nicht einmal in den Genuss staatlicher Unterstützung und sind zum Dahinsiechen verdammt. Die resoluten Damen greifen unterstützend unter die Arme, indem die Medikamente beschaffen, Geld verteilen, Kleidung und Nahrung beschaffen – und das alles aus eigener Tasche bestreiten.

 

Die Farbe Rosa auf den Bikes soll die gewaltbereiten Drogenbanden friedfertig stimmen. Das ist nicht immer einfach, denn in einer Region, in der wenig Schulen und kaum Moglichkeiten zu einem sozialen Aufstieg bestehen, kostet ein kleiner Auftragsmord gerade einmal 100 Dollar.

Die Hintergründe für die Ausuferung der Gewalt sind bekannt und immer die gleichen. Drogen und Korruption. Bisher wurden die Rockerinnen laut eigenen Aussagen noch nicht bedroht, doch wie lange wird das wohl gutgehen. Sie zeigen sich wenig beeindruckt von den lauernden Gefahren um die sie nur zu gut Bescheid wissen und hoffen, dass irgendwann einmal Frieden herrschen wird.

 

 

Fotos Las Guerreras  http://eleconomista.com.mx/estados/2011/01/24/surgen-las-guerreras-juarez

Quelle: eleconomista.com.mx/