Aus Anlass einer kleinen Blogparade, die gerade bei flocutus.deunter dem Titel „Dein Abenteuer ist nicht mein Abenteuer“ läuft, frage ich mich ist Reisen ein Abenteuer? Schon der Titel der Blogparade ist gut gewählt und drückt aus was ich denke. Ein Abenteuer ist für jeden etwas Anderes. Und das, obwohl die Definition des Begriffs eigentlich klar ist. Zumindest in Wiki versteht man unter Abenteuer (lat.: adventura: „Ereignis“; mittelhochdt.: aventiure) eine risikoreiche Unternehmung oder auch ein Erlebnis bezeichnet, das sich stark vom Alltag unterscheidet.

Abenteuer auf verschiedene Weise

Als abenteuerliche Unternehmungen gelten demnach alle Aktivitäten, die ausserhalb des gewohnten Umfeldes in unterschiedlicher Sichtweise liegen. Doch ist das so? Meiner Meinung nach erleben heute einige Zeitgenossen schon echte Abenteuer, wenn sie nur vor die Haustür gehen. Denn viele leben mehr virtuell als real. Und da kann der Gang zum nächsten Supermarkt schon ein echtes Abenteuer sein. Alle Expeditionen ins Unbekannte gelten und galten zu allen Zeiten als Abenteuer. Doch was ist eine Expedition? Man sieht, es eröffnen sich immer wieder neue Fragen, hat man erst einmal eine beantwortet. Nicht anders ist das auch in der Physik. Dennoch ein Abenteuer kann meiner Meinung sozial, emotional, real, virtuell und auch kulinarisch erlebt werden. Es muss nicht der ultimative Trip ans Ende der Welt sein, der als abenteuerlich wahrgenommen wird.
Daher unterscheidet man ja auch zwischen den echten und den unechten Abenteuern, was meiner Meinung nach nicht korrekt ist.

Wüste in Patagonien

Wüste in Patagonien

Pseudoabenteuer Reisen

Bei den unechten, den sogenannten Pseudoabenteuern wird der Schein eines vermeintlichen Abenteuers erweckt. Es werden also komplette organisierte Reisen angeboten, die kein oder kaum ein Risiko mit sich bringen – ganz im Gegensatz zum wirklichen Abenteuer. Doch hier wird die Definition des Pseudoabenteuers unterschätzt. Denn, wer legt fest, was für wen ein Abenteuer ist? Selbst eine durchorganisierte Reise kann für denjenigen, der zum ersten Mal auf Reisen an einen ihm unbekannten Ort ein echtes und spannendes Abenteuer sein. Die Marketingabteilungen der Reiseunternehmen sehen das sicherlich ganz genauso wie ich.
Der Begriff ist einfach überbewertet und dient nur zur Augenwischerei. Für mich ist jemand, der sich allein zum Südpol aufmacht, allein den Ozean im Schlauchboot überquert oder aus 10 000 m Höhe mit dem Fallschirm springt, ein selbstherrlicher Idiot – vor allem dann, wenn er damit Kohle machen und sich ins Zentrum des Interesses rücken will. Davon schliesse ich auch diese Egomanen nicht aus, die sich mit “spektakulären” Aktionen Geld für Hilfsprojekte sammeln. Werbung machen nenne ich das.

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