Heutzutage wird ja gespart wo es nur geht, leider oft am falschen Platz. Daher hat man dann am Monatsende trotz vieler Sparmassnahmen weniger auf dem Konto. Gespart wird ja auch immer mehr bei der Reiseausrüstung. Hier nicht unbedingt am Geld beim Kauf für die Outdoorausstattung, sondern viel mehr am Gewicht. Und das ist ja auch mal etwas vernünftiges. Denn leichtes Gewicht beim Tragen belastet den Rücken weniger. Nun gibt es ja auch wieder solche Extremisten, – wie ich das hasse, das Wort -die jetzt mit nur super wenig Gepäck sich in die Büsche schlagen. Selbst in die ungemütlichsten Regionen dringen diese Zeitgenossen mit dem was sie anhaben und 2 bis 3 Kilo Gepäck vor. Unglaublich. Aber mal von den Extremisten ganz abgesehen. Geht das, mit 10 Kilo Reisegepäck sich durch Südamerika zu schlagen?

Outdoorausrüstung mit wenig Gewicht

Ne, find ich irgendwie schon geil. Da hab ich schon welchen gesehen, die sind mit einer abgeschnittenen Zahnbürste unterwegs gewesen. Das spart, na ja, ich weiss nicht, sagen wir 5 oder 10 Gramm. Zahnpasta wurde schon gar keine mitgenommen. Salz mit ein paar Kräutern gemischt tuts ja auch. Und wer nur reine Naturkost auf seinem Extremtrip zu sich nimmt, der braucht eh kaum Zahnpasta. So kann man natürlich auch mit klein geschnittenen Handtüchern und ähnlicher Basisausstattung hier und da ein paar Gramm einsparen. Ob das jetzt sinnvoll ist bezweifle ich. Wären die Typen dann richtig konsequent, dann würden sie gar nichts mitnehmen. Hier trennt sich dann die Spreu vom Weizen. Weicheier von harten Outdoor Freaks. Nur, ist es ein Unterschied, ob ich mich 2 Monate im Dschungel Brasiliens oder Perus aufhalte oder nach Chile oder Argentinien in die arktischen patagonischen Regionen aufbreche. Wer schon mal in Chile da unten war, der weiss, dass es dort kalt ist. Und wenn es nicht kalt ist, dann pisst es. Denn die Wolken, die vom Pazifik kommen und die Anden überqueren wollen, regnen dort ab. Also kann man sich unschwer vorstellen, dass es nicht einfach sein wird mit 10 Kilo von Süden im kalten Südamerika nach Norden in das warme Südamerika mit nur 10 Kilo Gepäck zu reisen. Machbar ist das schon.

leichtes Outdoorgepäck

leichtes Outdoorgepäck

Leichte Outdoorausstattung für die Südamerikareise

Ich hab mal so eine kleinere Tour mit 8 Kilo nach Brasilien gemacht. Allerdings war mein Laptop damals etwa 4 Kilo schwer. Auf so ein Ding muss man sicher verzichten. Aber heute gibts ja ultraleichte Tablets oder auch Smartphones. Selbst die Adapter und die Kabel wiegen nur noch einen Bruchteil von älteren Modellen. Richtige Hartgesottene nehmen erst gar keines dieser Geräte mit. Aber sie haben auch ihren Vorteil. Reiseführer in Form von schweren unhandlichen Büchern kann man sich sparen. Ein Buenos Aires Stadtführer wird einfach auf das mobile Endgerät in eBook Form geladen. Selbst Fotos lassen sich damit schiessen. Und man kann eine komplette Reisebibliothek mit 0 Gramm Gewicht mitnehmen. Wie hoch der Anspruch an ein solches Tablet ist, muss dann halt jeder selbst wissen.

Leichte Outdoorkleidung – was geht?

Ja, um die Klamotten kommen wir halt nicht drumrum. Es gibt es zwei Lösungen meiner Meinung nach wie ihr super viel Gepäck während der ganzen Südamerikareise einsparen könnt. Entweder ihr nehmt ganz wenig erstklassiges Hightech-Material aus Deutschland mit für das ihr dann mal locker so 1000 Euro hinlegt. Oder ihr kauft euch das alles hier unterwegs je nach Bedarf. Das lässt sich schon ganz geschickt anstellen und ihr spart noch Kohle dabei. Auf Qualität müsst ihr dabei nicht verzichten. Die Outdoorshops sind hier genauso voll gepackt mit Hightech-Material wie in Deutschland. Geht mal in einen Store in den Grossstädten in Cordoba kurz vor dem Aconcagua oder unten in Patagonien. Auch in Peru steigen die Leute auf die Berge. Manchmal sogar nicht mal top ausgerüstet. Da könnt ihr echt noch was lernen.

Erinnert mich immer an die Philippinen. Da hab ich ein paar Jahr in Dumaguete unterhalb des 2000 m hohen Mount Talinis gelebt. Wir da immer in den Trekkingschuhen hoch. Und dann spurten an uns die Einheimischen barfuss vorbei. Die hatten Füsse breit wie Entenflossen. Aber Sohlen – der Hammer.

So gehts wohl nicht.

Outdoorkocher Südamerika

Outdoorkocher Südamerika

Barfuss die Anden hoch

Was natürlich heissen soll, dass sich auf diese Weise viel Gewicht sparen lässt. Ob man jetzt allerdings in der Lage ist, barfuss die schneebedeckten Anden hoch zu laufen mag ich bezweifeln. Aber immerhin, Teilstücke lassen sich ja auch in den schneefreien Sommermonaten gehen. Was für die Füsse gilt, das zählt auch für die Oberbekleidung. Klar, gibt es ultraleichte Regenjacken mit allem Piapapo. Aber die kann man auch je nach Saison und Witterung vor Ort kaufen. Obwohl so eine leichte Regenjacke kann nie was schaden. Was mit sollte ist ultraleichte Funktionsunterwäsche zum Beispiel aus Polyamid oder Polypropylen, die wenig Körperfeuchtigkeit und auch Nässe aufnimmt. Ruck zuck sind die Klamotten wieder trocken. Der Trockeneffekt ist wichtig, da nun einmal Wasser Gewicht hat. Jetzt hab ich allerdings auch schon Bergjacken aus Polartec Neoshell und Gore-Tex für den hochandinen Einsatz gesehen, die mal gerade knapp 350 Gramm wiegen. So was ist natürlich schon klasse. Kostet aber ein Heidengeld. Auch solche superdünnen Fleecepullis, die windabweisend, abriebfest und mit Flachnähten versehen sind gibt es schon mit einem Gewicht: 290 g.
Man kann schon eine komplette Outdoorausrüstung für einen Südamerikatrip mitnehmen, die selbst inklusve einen ultraleichten Rucksack kaum 10 Kilo wiegt.

Abstriche machen beim Outdoorgepäck in Südamerika

Abstriche müssen natürlich immer gemacht werden. Zelt oder Schlafsack, Gaskocher und Werkzeug wie auch die Erste Hilfe Ausstattung muss genau ausgewählt werden.
Wichtig ist es eine gute Reiseplanung zu betreiben. Denn wer zur falschen Jahreszeit am falschen Ort in Südamerika ist, der kann schnell Witterungsprobleme bekommen. Ihr solltet daher möglichst in den deutschen Sommermonaten nicht in den Süden Südamerikas reisen, da zu dieser Zeit dort tiefster Winter herrscht. Selbst auf der Höhe von Uruguay und Buenos Aires kann es da empfindlich kalt und vor allem wegen der hohen Feuchtigkeit und dem erbarmungslosen Wind sehr ungemütlich werden. Ab Rio de Janeiro ist alles in Butter. Dort regnet es dann nur. Aber wenigstens ist es warm.