Nicht nur ist die Quindio-Wachspalme, die mit wissenschaftlichem Namen Ceroxylon quindiuense spp heisst, die höchste Palme der Welt, sie ist auch gleichzeitig der Nationalbaum Kolumbiens. Die stattliche Palmenart, die bis zu 60 m hoch in den Andenhimmel wachsen kann, gedeiht am besten im Valle de Cocora. Um zu solchen Dimensionen in den Himmel zu schiessen, braucht die Palmenart ein ganz besonderes Klima, wie es nur auf einer Höhe von 1800 und 2400 m in der kolumbianischen Region herrscht —-und dazu noch sehr viel Zeit.

Die höchste Palmenart der Welt wächst nicht am Meer

Gemeinhin hat man ja so das typische Klischeebild von sich im Winde wiegenden Palmen am einem weissen Sandstrand im Kopf, wenn man von Palmen spricht. Doch viele Palmenarten wachsen gar nicht in Meeresnähe und schon gar nicht auf Meereshöhe. Das beste Beispiel dafür ist die Quindio-Wachspalme, die früher auch als Quindiu-Wachspalme bekannt war und ist. Die Palmenart, die sich durch ihre enorme Höhe auszeichnet, wächst unter anderem auch deshalb so hoch, weil sie sich dafür unendlich viel Zeit lässt. Solche Palmen können mehrere hundert Jahre alt werden. Gut Ding braucht eben Weile, wie ein altes Sprichwort sagt. Wer die Palmen in ihrem natürlichen Lebensraum sehen will, der muss sich in Kolumbien in die Regionen von Antioquia, Risaralda und Tolima begeben. Doch nirgends wachsen sie so spektakulär wie in der Region Quindío und hier speziell im Valle de Cocora. In Quindio gibt es aber noch weitaus mehr zu entdecken wie nur die Palmenart. Es lohnt sich auch den Berg Nevado del Quindío  zu besteigen, der 5,150 Meter hoch ist. Die tiefste Stelle der Region liegt übrigens nicht auf Meereshöhe, sondern im Tal La Vieja river, das immerhin noch auf knapp über 1100 m liegt. Des Weiteren entdeckt ihr bei einem Trip durch den dichten Urwald zudem die Guadua Bambuswälder.

Cocora_valley Wikipedia

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Reiseziele in Quindío Kolumbien

Quindio lohnt einen Besuch wegen seiner pittoresken Städte, der Kaffeeplantagen und den Hochwäldern. Für Kaffeegeniesser dürfte es sich lohnen den Nationalpark Parque Nacional del Café in der Gemeinde Montenegro in Quindío abzufahren. Einen besseren Kaffee bekommt man wohl selten zu trinken. Dazu lohnt ein Abstecher in das Quimbaya Museum, indem ihr mehr über Land und Leute aus der Gegend erfahren könnt. Wollt ihr Natur und Tiere in einem Themenpark mit Live Shows erleben, dann solltet ihr euch zum PANACA Park aufmachen. Ihr erlebt die schnellsten Schweine der Welt und könnt euch wilde Reiterspiele anschauen. Im El Mariposario (Butterfly vivarium) erwarten euch die schönsten Schmetterlinge Kolumbiens. Und im Nationalpark Centro Nacional para el Estudio Bambú-Guadua – Bamboo and Guadua Investigation Center – trefft ihr nicht nur auf schöne Möbel, die aus der Bambusart hergestellt werden, ihr erfahrt auch einiges über die Bambusart.

Das Valle de Cocora

Cocora war der Name einer Quimbayan Prinzessin, die die Tochter eines Acaime Häuptlings war. Cocora bedeutet so viel wie: estrella de agua, was im Deutschen Wasserstern heisst. Das Tal ist Teil des Los Nevados National Natural Park. Das Tal, in dem ihr die Wachspalmen seht, aus denen bis in das 19. Jahrhundert Kerzenwachs gewonnen wurde, liegt etwa 24 km nordöstlich der Distrikt-Hauptstadt Armenia. Um hinzu gelangen nehmt ihr den Armenia Highway nach Boquia bis zur kleinen Gemeinde Sarlento. Der Nationalpark an sich dehnt sich über 58,000 ha (580 km2) aus. Das Tal nimmt nur einen kleinen Teil davon in Anspruch. Ihr könnt mit Sammeltaxis aus der Stadt anreisen oder ihr trampt. Die Fahrt mit Taxis – im Stile alter Willy Jeeps – kosten so um die 3000 Pesos pro Kopf. Im Tal  werden Trekkingtouren und Reittouren angeboten.