Sonnenuntergang und Dämmerung – atemberaubende Fotos aus Südamerika
Viele betrachten Fotos von Sonnenuntergängen als echten Kitsch. Für mich sind Sonnenuntergänge auch auf Fotos hingegen ein gewaltiges Naturschauspiel, das uns immer wieder ins Gedächtnis ruft, wie klein und unwichtig wir im Grunde doch sind. Jetzt habe ich das Glück in einer Region in Südamerika zu wohnen, in der sich farbenprächtige Sonnenuntergänge nahezu täglich in der Dämmerung beobachten lassen. Satt sehen kann ich mich daran nicht.
Bilder vom Sonnenuntergang über dem Meer, dem Fluss oder der Pampa
Dazu habe ich ferner die Möglichkeit auszuwählen, ob ich einen Sonnenuntergang über dem Rio de la Plata, diversen anderen kleinen Bächen und Flüssen oder über der Pampa sehen will. Ich möchte hier nicht angeben damit, es ist halt einfach so. Es bedarf dazu nicht mehr als sich in einem Umkreis von 2 bis 3 Kilometern zu bewegen. Wenn ich etwas weiter an den Atlantik fahre, kommen dann noch weitere gewaltige optisch beeindruckende Formen an Sonnenuntergängen hinzu. Bis nach Cabo Polonio oder Valizas, zwei kleinen Fischerorten, sind es 2 Stunden Fahrt mit dem Auto. Da es dort so gut wie keine Lichtverschmutzung gibt und die nächsten grösseren Städte auch mehr als 50 Kilometer entfernt liegen, hat es überdies der Sternenhimmel in sich.
Sonnenuntergänge über Uruguay
Nie ist einer wie der andere. Und das ist auch das Faszinierende daran. Die Himmelsspektakel sind im Winter wie im Herbst, im Sommer wie im Frühling einzigartig. Dahinter verbirgt sich nicht nur ein subjektives Empfinden, sondern auch eine Wissenschaft, die tief in die Physik hineinreicht. Wer wissen will, warum ein Sonnenuntergang solche unvergesslichen Farbschauspiele an den Abendhimmel zaubert, der sollte sich nach den Schlagwörtern Aerosole in der Peplosphäre, Rayleigh-Streuung und einigen anderen mehr umschauen. Anhand dieser physikalischen Begriffe erfahrt ihr dann, warum bei Sonnenuntergängen neben dem öfters zu sehenden Abendrot manchmal ferner gelbe, violette oder gar grüne Farbtöne zu sehen sind. Nun ist es eine Sache Sonnenuntergänge wissenschaftlich zu erklären und eine ganz andere einen Sonnenuntergang in Worte zu fassen. Ich gebe zu, dazu fehlt mir die Sprachgewalt. Daher lasse ich lieber einen echten Meister des Wortes zu Wort kommen.
Sonnenuntergänge in der Literatur
Nun muss es nicht immer eine Beschreibung des Himmelsereignisses selbst sein, das beeindruckt. Viele Schriftsteller und Dichter nutzen die Dämmerung in ihren Werken auch als Metapher für weitaus mehr als nur das sichtbare Ereignis selbst. Friedrich Hölderlin (1770 – 1843) zum Beispiel dichtet in seinem Stück Sonnenuntergang wie folgt:
Wo bist du? trunken dämmert die Seele mir
Von all deiner Wonne; denn eben ist’s,
Daß ich gelauscht, wie, goldner Töne
Voll, der entzückende Sonnenjüngling
Sein Abendlied auf himmlischer Leier spielt´;
Es tönten rings die Wälder und Hügel nach.
Doch fern ist er zu frommen Völkern,
Die ihn noch ehren, hinweggegangen.
Der deutsche Dramatiker Gerhart Hauptmann nimmt in seinem Werk “Vor Sonnenuntergang”, das Verschwinden der Sonne als Motiv für die Auflösung der alten patriarchalischen Ordnung, die im Zusammenhang mit dem Verfall bürgerlich-etablierter Lebensformen steht. Es gäbe hier sicherlich noch andere Werke aufzuzählen, die sich mit dem Thema direkt oder indirekt befassen. Was mich und anscheinend andere auch interessiert ist: Warum Menschen, die ein kitschiges Sonnenuntergang-Meer-Idyll in ihrem Kopf herum tragen, in alle möglichen Winkel der Welt reisen? Dazu gibts es unter anderem auch Antworten in dem lesenswerten Artikel Der Sonnenuntergang weint . Ich kann sie allerdings sehr gut verstehen.
Sonnenuntergänge sind kein Kitsch
Für mich steht fest, dass Sonnenuntergänge kein Kitsch sind. Sie bilden eher den Background für ein harmonisches Ambiente, das leider nur allzu kurz anhält. Allerdings habe ich ja wie schon erwähnt das Glück solche farbdramatischen Dämmerungen des Öfteren zu sehen. Traumhaft sind sicherlich auch Polarlichter, die sich allerdings nur in sehr kalten Regionen beobachten lassen. Daher bleiben für mich aufgrund meiner Abneigung gegen extreme Kälte “nur” die Sonnenuntergänge im tropischen und subtropischen Südamerika. Gerade in der Herbstzeit, die in Uruguay eine der schönsten Jahreszeiten ist, reihen sich die Himmelsspektakel tagtäglich aneinander. Bizarre Wolkenformationen schieben sich wie ein sich fallender Vorhang vor die untergehende Sonne. Ich zeige euch einmal ein paar Fotos von Sonnenuntergängen in Südamerika. Ich nehme an, ihr gebt mir recht, dass es so was in Deutschland ich will nicht sagen nie aber doch sehr selten zu sehen gibt.
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