Was geschieht mit jemanden, der es liebte als Backpacker vor 20 Jahren mit wenig Geld in der Tasche die Welt zu erkunden, und dies vorhat weiter zu tun, allerdings mit dem kleinen Unterschied nun etwas reifer, älter und besser situiert zu sein?

Sicher ist, das die Person ihre Reisegewohnheiten wohl etwas ändern wird. Das drückt sich besonders in der Wahl der Unterkunft, der Speisen so wie auch der Transportmittel aus. Nennt die Tourimusindustrie diese spezielle Gruppe weiterhin Rucksackreisender, Backpacker oder wie im spanischen Sprachraum Mochilero? Wohl kaum.

Die Marketingabteilungen der Touristenunternehmen sind immer auf der Suche nach dem neusten Trend und ständig werden neue Ideen und Strategien erdacht wie man die Kunden anlocken könnte.
Vor 20 – 30 Jahren hiess das geflügelte Wort der Szene, das den Individualtourismus im grossen Stil prägte „Backpacker“.

Zahllose Studenten und Jugendliche vor allem aus den reichen Industrieländern durchkämmten damals die letzten Winkel der Erde. Ihr Markenzeichen bestand aus mannshohen Rucksäcken in denen sie ihr gesamtes Hab und Gut monatelang mit sich führten. Das Budget war nebenbei knappstens bemessen. Man erinnert sich noch an die Berge von Rucksäcken, die sich in den Bahnhöfen oder Busterminals meterhoch stapelten.

Der heutige Flashpacker, genau wie der Backpacker, hat normalerweise keinen genauen Routenplan und ist auch nicht auf die Hilfe, Koordination und Planung der Reiseunternehmen angewiesen. Er reist aber auch nicht nur mittels eines groben Reiseführers, der manchmal drei bis vier Länder beinhaltet. Bewegt sich der Backpacker vielfach nur durch die Kontakte und den Erfahrungsaustausch mit anderen Travellern, die man in den einschlägigen Hotels, Hostals, Campingplätzen u. ä. zu treffen pflegt so wählt der Flashpacker seine Ziele doch etwas genauer und widmet sich auch intensiver seiner Umgebung, ein reines Abhaken der besuchten Orte steht nicht mehr nur im Vordergrund.

Über die anfallenden Ausgaben braucht sich der Flashpacker auch weniger Gedanken zu machen, er steht  sozusagen auf dem Toplevel des Rucksacktourismuses. Waren die Backpacker in den vergangenen Zeiten nicht unbedingt die bevorzugte Clientel der Touristenindustrie, so hat sich das doch heutzutage drastisch geändert. Der Flashpaker, ein vielfach ehemaliger Student, verfügt heutzutage über ein relativ hohes Einkommen, und wird somit von den Touristenunternehmen stärker umworben. Man wird in absehbarer Zeit sehen wie der Markt auf diesen neuen Typus reagiert. Verwunderlich ist, dass der überall präsente Lonely Planet noch keine Extraausgabe lanciert hat. Normalerweise nutzen Reisebuchverlage doch jede Möglichkeit um ihre Auflagezahlen zu erhöhen.
Wann werden Sie zum Flashpacker?