Der englische Ausdruck Off the beaten path gefällt mir gut. Zeigt er doch Travelern, die sich für andere Reiseziele als die sagen wir es mal Lonely Planet Trips interessieren, hier geht es zu neuen unbekannten Ufern. Auch in Argentinien gibt es eine ganze Reihe von Reisezielen, die abseits der Touristenrouten liegen. Selbst die Einheimischen zieht es nur in geringem Masse dorthin. Einerseits, weil diese Reiseziele schwer zu erreichen sind, und andererseits muss man halt auch schon ein gewisses Faible für extravagante Orte haben.

Reisespots in Argentinien – die Insidertipps der Einheimischen

Jedes Land hat im Grunde solche versteckten Spots zu bieten. Man muss halt nur richtig suchen. Manchmal sind sie selbst in den gängigen Reiseführern erwähnt, doch ihnen wird trotz ihrer spektakulären Ausstrahlung wenig Bedeutung beigemessen. Selbst in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires gibt es mit einem alternativen Reiseführer weitaus mehr zu entdecken als die abgelutschten Touristen-Highlights wie das Café Portoni. Dort hab ich schon Backpacker in der Schlange vor der Eingangstür stehen sehen. Na, wenn das mal was reisst? Also mein Ding wäre das nicht. Stelle mich da in eine Reihe mit den Kreuzfahrt-Touris und den Pauschis und warte dann bis ich einen Platz in einem voll gestopften Touri-Tempel bekomme. Ne, danke. Das Foto spare ich mir. Mehr reizen mich dann schon ein paar Spots in Argentinien, bei denen mich die Natur überwältigt. Aber jedem das Seine. Ich gebe euch dennoch mal ein paar Locations in Argentinien, die ihr euch auf euren Reiseplan schreiben solltet. Ich war auch noch nicht überall. Kumpels aus Argentinien haben mir davon berichtet. Ich will sie euch aber nicht vorenthalten.

La Ciudacita in Tucumán für die Trekking Fans

Um zu besagtem Ziel zu gelangen, müsst ihr in den Parque Nacional Campo de los Alisos. Der liegt etwa 250 Kilometer von San Miguel entfernt. Ein Drei-Tages-Marsch plus der Aufstieg mit Packpferden gehört dazu. Die Trekkingtour kann wegen der extremen Klimabedingungen nur im September und Oktober, sowie im März und April angegangen werden.

Parque Nacional Baritú (Yunga Salteña) – der ursprünglichste Urwald in Argentinien

Hier etwas für die Dschungelfreunde unter euch. Der Nationalpark liegt nah an der Grenze zu Bolivien und wird von den Reisenden fast kaum beachtet. Dabei ist der wildeste und ursprünglichste auf argentinischem Terrain. Um hinzugelangen müsst ihr nach Los Toldos. Von dort sind es noch knapp 30 Kilometer bis zum Eingang des Nationalparks. Hier gibt es keine ausgetretenen Wanderwege – also voll off the beaten path. Ihr müsst euch schon mit den Parkwächtern kurzschliessen. Die erwarten euch in dem kleinen Ort El Lipeo.

El cono de Arita in Salta

Der cono was so viel wie Kegel heisst, liegt mitten in der grössten Salzwüste Argentiniens Es ist aber immerhin auch die drittgrösste der Welt. Spektakuläre Landschaftsformen erwarten euch vor Ort. Zuerst müsst ihr nach Tolar Grande und dann sind es noch weitere 80 Kilometer. Arita bedeutet in der Sprache aymara zwar spitz oder scharf, doch die Worterweiterung Arizaro steht eher für den Schlafplatz des Geiers. Und die seht ihr dann auch. Kondore umreisen den Kegel im meist gleissenden Himmelslicht. Von der Stadt Salta gehts nach San Antonio de los Cobres, danach nach Tolar Grande. Mit GPS oder mit einem Guide aus Salta kommt ihr dann hin. Man kann im Ort auch übernachten bevor es zum Cono geht.

http://en.wikipedia.org/wiki/File:Cono_de_Arita_%28Argentina%29.jpg

Cono de Arita – wiki

La Payunia (Mendoza)

Hier hab ich noch was Geiles. Wenn ihr nach bizarren Landschaften Ausschau haltet, dann solltet ihr nach La Payunia in Mendoza Eine 450 000 ha grosse total von Vulkanasche bedeckte Region erwartet euch. Ein Lagune findet sich ebenso wie 800 kleinere und grössere Vulkankegel. Hier muss früher mächtig was los gewesen sein. Über die Routa 40 kommt ihr von Malargüe aus hin. Von da aus sind es ca 130 Kilometer und von San Rafael aus 300. Im Park könnt ihr dann zum Payún Matrú Vulkan aufsteigen, in dessen 9 Kilometer grossem Krater die Laguna liegt. Der andere Vulkan ganz in der Nähe, der Payún Liso, bietet euch von seinem Gipfel auf 3680 Metern einen Hammerblick über die Region.

Hier ein Video, in dem ihr noch weitere aber echt unbekannte Reiseziele in Argentinien ausmachen werdet.

Pampa de Pocho in Córdoba

Auch ganz aufregend ist ein Besuch in der Pampa de Pocho in Córdoba, in der ihr auf teilweise unberührte Wälder und von Caranday Palmen gesäumten weiten Ebenen trefft. Durch besondere Vulkanasche in Kombination mit dem einfallenden Sonnenlicht, erscheint euch die Region in einem bläulichen Farbton. Alte Jesuitenkapellen findet ihr ebenso wie eine Lagune. Am besten kommt ihr von Mina Clavero über die RP 15 und die spektakuläre Tunnelstrasse 28 hin.