Neun Tage auf einem schwimmenden Geldinstitut durch den Amazonas
Hätte ich statt Geldinstitut Bank geschrieben hätte niemand den Sinn verstanden, doch handelt es sich wirklich bei der VOYAGER III um eine schwimmende Bank. In einer Zone, wo die Menschen oft Tage oder Wochen brauchen, um zum nächsten Geldinstitut zu gelangen, ist das Schiff die letzte Hoffnung. Auf 40 m Länge und auf drei Stockwerken geht es durch das Flussnetz des Amazonas neun Tage lang durch den dichtesten Urwald der Welt. Dabei werden 1.600 km im Grenzgebiet zwischen Brasilien und Kolumbien zurückgelegt.
Alle zwei Wochen sammeln sich etwa 200 Passagiere auf der Voyager III. Geschaffen und eröffnet wurde das Bankschiff im vergangenen November von der Banco Bradesco SA, einer der grössten Banken Brasiliens. Und es scheint sich zu lohnen, denn in der letzten Dekade von 2007 bis 2008 hat sich die Anzahl der neu eröffneten Bankkonten in Brasilien von 42 Millionen auf 126 Millionen erhöht. In nur drei Monaten waren es allein auf dem Boot mehr als 300 Bankkonten.
Die Eigentümer der Voyager III waren vor ein paar Jahren auch schon Opfer eines Überfalls, immerhin kann bis zu 800.000 Reales (etwa 460.000 US Dollar) abgehoben werden. Das Banksystem auf dem Schiff funktioniert richtig high-tec mässig via Sattelit. Hier der Streckenverlauf für diejenigen die eine Reise durch den Amazonas planen.
online.wsj.com
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