Steuerbeschiss: Duty Free Shop in Brasilien und internationalen Flughäfen
Es häufen sich in letzter Zeit bei Freunden und Bekannten die Klagen über den Beschiss in den offiziellen Duty Free Shops an den brasilianischen Flughäfen. Jetzt könnte man dieses Problem ja darauf zurückführen, dass die WM 2014 in Brasilien ansteht und selbst der letzte Brasilianer noch einen Reibach machen will, doch so ganz neu ist die Sache gar nicht. Nicht nur in Brasilien werden die Gäste übers Ohr gehauen, auch in Europa ist das der Fall und das schon seit Jahren.
Duty Free am Airport lohnt selten
Jeder muss doch stutzig werden, wenn er eines dieser edlen Markenparfüms von Dior, Chanel No 5, Ralph Laurens „Notorious“ oder ein Parfüm von Jean Patou zum selben Preis im Duty Free Shop sieht wie in jeder besseren Parfümerie. Wenn das schon faul ist, dann sieht es mit den anderen Produkten wie Zigaretten, edlen Whiskys oder Weinen auch nicht besser aus. Und es stimmt. Es wird den Touristen etwas von Steuerersparnis vorgegauckelt was gar nicht wahr ist. In Brasilien zum Beispiel werden die Duty Free Shops von einem privaten Unternehmen mit dem Namen Dufry betrieben. Diese Bande, bringt es sogar noch fertig die Edelprodukte teurer als auf der Strasse zu verscherbeln. Das passiert nicht nur auf Brasiliens Chaos-Flughafen, dem Guarulhos Airport, sondern auch auf allen anderen internationalen Flughäfen des Landes. Und das schlimme es, dass sich der Beschiss durch fast die ganze Angebotsbandbreite zieht.
Wer ein Schokoriegel Kitkat im Duty Free Shop kauft, legt dort etwa umgerechnet einen Real für einen Steifen hin. Kauft man in einer Apotheke, die auch nicht gerade mit Schleuderpreisen aufwarten, zahlt man nur 0,8 Real pro Streifen. So ganz nach dem Motto: Kleinvieh macht auch Mist. Man fragt sich: wo da die angeblich gesparten Steuern im Tax Free Shop am Airport eingerechnet sind?
Steuerfrei am Flughafen einkaufen lohnt selten
Ich hab mich mal im Netz etwas mit der Sache beschäftigt, und da kam dabei heraus, dass das englische Marktforschungsinstitut Centre for Retail Research im Jahre 2010 auch schon einmal der Sache auf den Grund gegangen ist. Damals kam bei der Studie unter zehn grossen europäischen Flughäfen heraus, dass vor allem Lebens- und Genussmittel gegenüber dem Einzelhandel sogar bis zu 12,4 % teurer waren. Auf manchen Airports war der angeblich vorteilhafte Preisunterschied so minimal, dass er gar nicht ins Gewicht fiel, so auch auf dem Flughafen London Heathrow mit 3,1 %. Pauschalisieren liess sich das Ergebnis allerdings nicht, denn auf fast allen Flughäfen waren zum Beispiel Zigaretten günstiger als auf der Strasse und dafür Luxuswaren, Mode und Elektronikprodukte teurer. Aber das war von Airport zu Airport verschieden.
Tricksen mit steuerfreier Werbung auf Flughäfen
Letztendlich geht es aber doch darum, dass jedes Produkt wegen der angeblichen Steuerbefreiung preiswerter sein müsste. Das ist aber so gut wie nie der Fall. Zumindest nicht auf den grösseren internationalen Flughäfen. Es gilt also zu schauen und zu vergleichen. Mit dem iPod, dem iPad oder sonst einem mobilen Kommunikationsgerät hat man schnell raus wie die Preise auf der Strasse eines Landes sind.
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