Es war schon ein ganz einmaliges Erlebnis in Patagonien auf  Walbeobachtung zu gehen. Billig war das eineinhalbstündige Abenteuer nicht, aber es war jeden Peso wert. 180 argentinische Peso – etwa 36 Euro kostet die Walbeobachtung mit einem der vier Anbieter, die sich auf der Peninsula Valdes um die Kundschaft streiten (vielleicht aber auch nicht und sie arbeiten alle zusammen). Meistens stecken dahinter sowieso die grossen Geldgeber aus Buenos Aires. Na ja wer weiss.


Am besten Bucht man die Tour von einem Hostal aus. Vor Ort in der kleinen Touristenortschaft Puerto Pyramides auf der Peninsula Valdes oder mit Touranbieteren in Puerto Madryn wird man keine grossen Deals machen. Allerdings kann die Waltour auch noch mit einer Inseltour kombiniert werden (doppelter Preis). Da wäre aber eher zu empfehlen, gleich eine Pinguin-Tour nach Punta Tombo zu arrangieren.

Die Wale (Atlantischer Südkaper) werden übrigens ziemlich schnell in entlegenen Buchten ausgemacht, der Motor dann gestoppt und gewartet und beobachtet. Die Kapitäne und die meisten Wale wissen anscheinend wie sie miteinander umzugehen haben. Das versichern auch die Guides an Bord. Das Problem sind in diesem Fall nicht die Besucher, sondern die Einheimischen die ihren Müll auf eine nicht weit entfernt liegenden Mülllade entsorgen. Dort suchen die Möwen dann nach Essbarem. Die Möwen attakieren aber auch die Wale, wenn die gerade am Auftauchen sind. Sie hacken in das Fett der Riesensäuger aus der Familie der Glattwale und übertragen so Keime und Krankheiten.

Zur Hochsaison, im September, tummeln sich etwa 1200 Wale in den Gewässern um die Peninsula Valdes. Dieses Jahr fanden 40 Wale den frühzeitigen Tod. Ein Abschiessen der Möwen ist nicht drin, da die Vögel auch unter Naturschutz stehen.

Die Lösung ist eigentlich denkbar einfach, doch kostet die Geld, das anstatt investiert zu werden, irgendwo in dunklen Kanälen versickert. Eigentlich sollten die Verantwortlichen wissen, dass sie sich somit ihrer ureigensten und besten Einkommensquelle berauben.