Strassenverkehr – Die Länder mit den meisten Autos und Fahrzeugen in Lateinamerika
Argentinien, Mexiko und Uruguay sind laut einem Bericht des CEPAL (Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik) die Länder in Lateinamerika mit den meisten Fahrzeugen. Der regelmäßig erscheinende Bericht über Fortschritt und Herausforderungen in der südamerikanischen und mittelamerikanischen Region sowie in der Karibik weist darauf hin, dass dies die Länder mit den meisten Fahrzeugen pro Kopf sind.
Südamerika Verkehr
In der kürzlich erschienen Agenda 2030 für die nachhaltige Entwicklung der Nationen ist zu lesen, dass in:
- Argentinien 316 Fahrzeuge pro 100.000 Einwohner
- Mexiko 294 Fahrzeuge pro 100.000 Einwohner
- Uruguay 280 Fahrzeuge pro 100 Tausend Einwohner
auf den Straßen unterwegs sind. Weiter wurde festgestellt, dass sich die urbane Mobilität in der Region durch ein exponentielles Wachstum motorisierter Fahrzeuge und eine engere Vernetzung der Nutzer erhöht hat. Hinzu kommen verstärkte Investitionen in den Individualverkehr, was gleichzeitig die Ineffizienz des Verkehrssystems erhöht. Mit einhergehen die bekannten Übel Staus, erhöhte Fahrzeiten und steigender Energieverbrauch bei gleichzeitig erhöhten Schadstoffemissionen und Umweltzerstörung. Nicht zuletzt dringt der Straßenverkehr immer weiter in einstig ruhigere Wohngebiete vor. Dies führt zu mehr Unsicherheit im Straßenverkehr mit stark steigenden Verletzungs- und Todesraten. Im gleichen Zeitraum steigen die Schwierigkeiten für die meisten Menschen einen vollen Zugang zum öffentlichen Verkehrssystem zu erhalten.
Lateinamerika und Südamerika Infrastruktur Straßenverkehr mit Problemen
Die Herausforderung in Bezug auf die Infrastruktur und nachhaltige Produktions- und Verbrauchsmustern ist angesichts des raschen Wachstums der Fahrzeugflotte in der Region noch größer (siehe die Motorisierungsraten nach Ländern in der Abbildung im Bericht). Auch wenn diese Quoten immer noch weit geringer als in entwickelten Ländern zum Beispiel im mitteleuropäischen Raum sind.
Schadstoffemissionen Straßenverkehr und Autos in Lateinamerika
Das beim Forum der Länder Lateinamerikas und der Karibik über nachhaltige Entwicklung vorgelegte Dokument zeigt auf, dass zwei Drittel der im städtischen Verkehr in der Region verbrauchten Energie – davon 94 Prozent aus Erdöl – von Autos und Motorrädern stammen. Damit ist der Straßenverkehr in Lateinamerika für den Großteil der Schadstoff- und Feinstaubemissionen verantwortlich. Eine Zunahme der damit einhergehenden Gesundheitsprobleme, vor allem in den überbelasteten Großstädten und zunehmend auch mittelgroßen Städten, ist nicht mehr von der Hand zu weisen.
Verkehrssicherheit Lateinamerika
Erschwerend hinzu kommt ein simplifiziertes Mobilitätsmuster, das mit einem niedrigen Niveau an Verkehrssicherheit in Verbindung steht. Verkehrsunfälle auf lateinamerikanischen Straßen fordern jährlich mehr als 150.000 Todesopfer. Die am meisten davon betroffenen Verkehrsteilnehmer mit 45 Prozent sind Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer.
Obwohl mehr als die Hälfte der lateinamerikanischen Bevölkerung öffentliche Verkehrsmittel nutzt, die weniger Emissionen verursachen und für mehr als 40 Prozent der täglichen Fahrten verantwortlich sind, verlagert sich immer mehr Verkehrsaufkommen in den Individualverkehr. Damit sind die Städteplaner sowie die Verantwortlichen gefordert mehr Ressourcen in die Verkehrsstrategien in Ballungsräumen zu pumpen. Einschließlich der Anschaffung von Fahrzeugen.
Mehr Investition in den Privatverkehr führt zu Problemen
Die verstärkte Konzentration der Investitionen in das private Verkehrssystem, in Zusammenhang mit Modellen der räumlichen Segregation und der Gestaltung der öffentlichen Systeme, erhöht die Überlastung und die Fahrzeiten des öffentlichen Verkehrs. Zwar fehlen bislang noch exakte systematische Geschlechter-differenzierte Daten zu der Nutzung von Verkehrsmitteln, aber Informationen deuten darauf hin, dass Frauen seltener motorisierte Individualverkehrsmittel nutzen als Männer und daher stärker auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind.
Höhere Investitionen in öffentliche Nah- und Fernverkehrssysteme und die Optimierung der städtischen Infrastruktur würden deren Qualität, Effizienz, Sicherheit und ökologische Nachhaltigkeit verbessern. Eher wird wohl in Ermangelung gezielter politischer Maßnahme die Tendenz steigen in eine private Motorisierung zu investieren und damit die Lebensbedingungen in den Städten weiter zu verschlechtern.
Auszug https://repositorio.cepal.org/bitstream/handle/11362/44551/S1900433_es.pdf?sequence=7&isAllowed=y
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