Uruguay: Öko-Tourimus falsch verstanden – schwimmendes Hotel in der Laguna Garzon
Um Touristen anzulocken tun die Uruguayer alles. Und laut den statistischen Zahlen klappt das auch wunderbar, wenn man sich vor Augen hält, dass auf jeden Einwohner des Landes ein Tourist kommt. Und das sind nicht nur irgendwelche Touristen, sondern besonders zahlungskräftige. Da das Land an sich touristisch ja nicht viel zu bieten hat, muss mit immer neu angelegten Attraktionen aufgewartet werden. Das absolut übelste Beispiel wurde jetzt von ein paar reichen Säcken in der Laguna Garzon mit einem schwimmenden Hotel in einem von der Unesco anerkannten Naturschutzgebiet hochgezogen.
Mit einem schwimmenden Hotel, in dem Fall ein paar schwimmende Hütten, wollen ein paar ehemalige Abenteurer schnell das grosse Geld machen, und wie man sieht scheint das auch zu gelingen. Mit helfen tut in diesem Fall die wenig kritische eigene Presse. Kein Wort der Kritik in der El Pais, nur Gewäsch vom schönen, traumhaften, natürlichen Ambiente und glücklichen Menschen. Man muss sich fragen wer da wirklich dahinter steckt, wenn in einem Nationalpark, der auch von der Unesco anerkannt wurde, jetzt plötzlich jeder ein Hotel hochziehen (schwimmen lassen) kann. Man darf auf weitere seltsame Immobilientätigkeiten in absehbarer Zeit gespannt sein.
Laguna Garzón es Parque Nacional Lacustre (Decreto 260/77), integra la Reserva de Biosfera Bañados del Este declarada por la UNESCO en 1976, es Zona de Prioridad para la Conservación según la Ordenanza Costera (Decreto 12/2003). La ONG Vida Silvestre propuso en 2007 ingresarla al Sistema Nacional de Áreas Protegidas (SNAP) y se encuentra en el Plan de Mediano Plazo del Proyecto SNAP.
Liest man sich den schmierigen Bericht über Ruhe, Gelassenheit und Arbeitsbeschaffung für die einheimische Bevölkerung durch, dann kommt einem das grosse Kotzen. Selbst ein Hindu soll sich schon an den Hausflössen begeistert haben – bescheuerter gehts nimmer.
Abflüsse, die zu entfernten Kläranlagen führen, wurden in jedes Haus integriert, und kein toter Fisch darf angefasst werden, damit der natürliche Kreislauf des fragilen Ökosystems der Lagune nicht gestört wird.
Die Häuser allerdings wurden aus den Monokulturbäume Pinie und Eukalyptus hergestellt, und es wird wohl kaum einer verneinen können, dass da im Laufe der Saison nicht bei der ein oder anderen Feier die ein oder an der Plastiktüte oder Bierdose in der Lagune ihr Grab findet. Bald werden mit Sicherheit die ersten Motorboote und Jetskis heranrauschen. Wer die Einheimischen kennt, weiss, wie es nach einem Sommerabend an den Stränden aussieht. Des Weiteren heizen Quads und Allrad-Autos durch die Dünen, und das ist wohl bemerkt auch die Bevölkerungsschicht, die sich solche kostspieligen Eskapaden leisten kann.
Hier geht es einzig und allein um fette Kohle, denn eine Übernachtung in einer Holzhütte kostet zu Hochzeiten mal satte 600 Dollar die Nacht. Wäre interessant zu wissen, wer ausser den Investoren da noch die Finger mit im Spiel hat. So eine Betriebserlaubnis bekommt man nicht gerade geschenkt.
Der Bau einer Brücke über den Eingang der Laguna wurde von den Anwohnern und Umweltschützern erst kürzlich heftig in Frage gestellt. Hier sollte man genauso verfahren, doch mehr als ein unverständliches Kopfschütteln bekommt man von den Einheimischen nicht. Sie wissen wer und was dahintersteckt.
Die Kommentare und der Bericht in der argentinischen Clarin zeigen jedoch schon eher was der Normalbürger über solche Geschäftemacher denkt.
Der Bau des fragwürdigen Etablissements Hotel Laguna Lodge hat eine Million Dollar verschluckt.
Jetzt wollt ihr wohl auch noch wissen, wo dieses Projekt steht?
(Wenn in Deutschland eine Brücke errichtet wird, die nur den schönen Blick versaut, führt das schon zur Aberkennung des werbeträchtigen Unesco Status.)
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