Ein ganz besonderes Naturereignis im Süden von Südamerika ist der Pampero. Nur in dieser Region pfeift der raue Steppenwind mit aller Kraft. Wer in Argentinien und im Nachbarland Uruguay wohnt, der weiss was es bedeutet, wenn der Pampero blässt. Warm anziehen. Ich war dieser Tage mal am Strand spazieren und da war es mal wieder so weit. Der Wind hat ziemlich heftig geblasen. Wie ihr an den Bildern und in dem Video erkennen könnt, kommt es dann zu bizarren Sandbewegungen.

Der Steppenwind und Pampawind aus Argentinien

Wäre es nicht kalt und windig, so könnte man beim Blick auf die Fotos annehmen es handele sich um züngelnde Flammen. Allerdings in etwas anderen Dimensionen. Jetzt ist der Pampero aber kein Wind, der nur in den Wintermonaten von Juni bis September blässt. Der Pampawind, der aus den unendlichen Weiten Patagoniens tief im Süden hinauf in den Norden bis nach Paraguay blässt, weht auch ab dem Frühjahr von Oktober bis in die Sommerzeit im Dezember hinein. Mit einem starken Temperaturabfall muss dabei gerechnet werden. Seinen Ursprung hat der Pampero allerdings noch viel weiter im Süden, nämlich in den antarktischen Gefilden. So kann man sagen, dass die Distanz, die der Wind zurücklegt 8000 Kilometer beträgt.

Pampero am Strand

Pampero am Strand

Pampero – Arktischer Wind mit Gewittern

Bevor der Wind anrauscht kommt es bedingt durch den grossen Temperaturabfall oft zu heftigen Gewittern. Es gibt verschiedene Arten von Pamperos. Einen nennt man in Argentinien den “Pampero húmedo”, da er Regen mit sich bringt. Eine andere Art ist der “Pampero sucio” also der schmutzige Pampero. Er führt Staubwolken mit sich heran. Das Gegenteil ist der “Pampero limpio”, der die Luft reinigt – der saubere Pampero.

Pampero im Video

Pampero arktischer Wind

Pampero arktischer Wind

Pampero - Steppenwind

Pampero – Steppenwind

Lufttemperatur Pampero

Die reinigenden Pamperos, die oft bei azurblauem Himmel einfallen, wehen vor allem in den Wintermonaten. Eine Zeit, in der das Wandern am Strand in Uruguay dann einen besonderen Spass macht. Es kann allerdings selbst in den mittleren und nördlichen Regionen Argentiniens zu eisigen Temperaturen kommen. Es wurden schon Minus 10 Grad gemessen. Viel weiter im Norden, in der bolivianischen Stadt Santa Cruz de la Sierra, wurden 5 Grad bei einem Pampero registriert. Die grösste bolivianische Stadt Santa Cruz de la Sierra liegt weit weg von den Anden in einer subtropischen Region im bolivianischen Flachland. Dort allerdings heisst der Pampero nicht mehr Pampero, sondern surazo.