Es ist kaum vorstellbar über welche Kapazitäten sowohl an Ideenreichtum als auch in finanzieller Hinsicht die Drogenbarone in Kolumbien verfügen.

Der lukrative Drogenschmuggel erfolgt nicht wie sonst üblich zu Land oder durch die Luft, sondern mit Klein-U-Booten, die zunehmend über ausgefeilte technische Raffinessen verfügen. Nur selten gelingt es den Drogenjägern eines dieser Boote, die zuweilen im tiefsten Urwald geladen werden, aufzuspüren und dingfest zu machen.
Die U-Boote sind zwar nicht auf dem höchsten Stand der Technik, aber doch äusserst effizient. Grosse Tiefen können damit nicht ertaucht werden, doch gelingt es den Schmugglern Tausende von Tonnen an hochwertigen Drogen ausser Landes hin zu den attraktiven ausländischen Märkten zu schaffen.

In solch einem U-Boot, das um die 12 Meter lang ist, können bis zu 12 Tonnen Drogen transportiert werden. Damit diese Halb-U-Boote überhaupt bis unter die Wasseroberfläche gelangen, müssen bis zu einer Tonne Blei zusätzlich geladen werden. Im vergangenen Jahr gelang es durch Zufall sogar ein U-Boot aufzuspüren, dass komplett unter Wasser fahren konnte.

Die älteren Modelle schlichen bislang knapp unter der Wasseroberfläche, dabei schauten die Belüftungsrohre immer noch aus dem Wasser. Das neuste komplett tauchbare Modell ist mit einem 345 PS Motor ausgerüstet. Hinzu kommen Nachtsichtgeräte, Wassertanks, GPS und Betten.
Bis zu 300 000 Dollar beträgt der Lohn für einen gelungenen Transport. Doch Aussagen von gefassten Kurieren zufolge, ist der Gestank der Exkremente durch die Besatzung und der Geruch von Öl und Diesel auch nicht durch bestes Kokain zu ertragen, geschweige denn die Atemnot.
Sollten die Boote aufgespürt werden, versucht die Besatzung meist das U-Boot selbst zu versenken.

FOTOS von Drogen U-Booten